Im Jahr 2050 soll es aktuellen Prognosen zufolge 135 Millionen Demenzkranke geben.

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Die Zahl der Demenz-Kranken ist in den vergangenen drei Jahren weltweit um knapp ein Viertel gestiegen. Wie aus einer neuen Studie von Alzheimer Disease International (ADI) hervorgeht, gibt es derzeit rund 44 Millionen Demenzfälle weltweit - das sind 22 Prozent mehr als noch vor drei Jahren.

"Dramatische Entwicklung"

Bis zum Jahr 2050 rechnet die ADI mit einer Verdreifachung der Fälle auf dann 135 Millionen Menschen. Allein in Europa seien dann 16 Millionen Menschen betroffen. Der Großteil, etwa 70 Prozent aller Patienten, entfällt der Prognose zufolge aber auf ärmere Länder.

Der Chef von Alzheimer Disease International, Marc Wortmann, sprach von einer Epidemie. Es werde "immer schlimmer". Die Zahl der älteren Menschen mit Alzheimer werde aufgrund der demografischen Entwicklung und steigender Lebenserwartung "dramatisch" zunehmen. Die Weltgesundheitsorganisation müsse die Behandlung von Demenz zu einer ihrer Prioritäten machen.

Das britische Gesundheitsministerium bezeichnete Alzheimer als "eine wachsende weltweite Herausforderung". In Großbritannien wird für die Demenzbehandlung bereits jetzt mehr als für Krebs, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen ausgegeben. Ein Sprecher forderte, dass sich der G-8-Gipfel in der kommenden Woche mit dem Thema befassen müsse. Die G-8-Länder müssten Demenz "erstmals als globale Angelegenheit" behandeln. (APA/red, derStandard.at, 5.12.2013)