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Othmar Karas (Mitte) will die EU-Wahl gewinnen.

Foto: apa/Hochmuth

Wien - Die ÖVP-Granden haben sich Freitagvormittag getroffen, um das weitere Vorgehen bei den Koalitionsverhandlungen und anstehende Personalentscheidungen zu besprechen. Othmar Karas, derzeit Delegationsleiter der ÖVP in Brüssel und Vizepräsident des Europäischen Parlaments wurde dabei zum Spitzenkandidaten für die Wahl im Mai 2014 gewählt. 

Für Parteichef Michael Spindelegger ist er der "richtige Kandidat". Karas selbst bedankte sich für das Angebot und die Nominierung und erklärte bei einer Pressekonferenz, er wolle ein Kandidat für alle Österreicher sein. "Ich werde ein Kandidat für all jene sein, denen Europa wichtig ist und denen Österreich ein Anliegen ist", so der Spitzenkandidat. Er wolle die Stimmen all jener Österreicher gewinnen, die Europa stärken wollen. Außerdem erklärte Karas, er wolle diese Wahl gewinnen. Grundsätzlich stelle er sich der Wahl, weil es um eine Richtungsentscheidung gehe, zwischen einer sicheren Zukunft Österreichs in einem gemeinsamen Europa und einem isolierten Österreich.

Den EU-Wahlkampf will Karas gemeinsam mit der Bundespartei abwickeln. "Wir werden hervorragend zusammenarbeiten, wir sind ein Team", versicherte der Abgeordnete, der in Europafragen in der Vergangenheit wiederholt der Parteilinie widersprochen hatte.

Einstimmig für Karas

Im Bundesparteivorstand haben sich laut Spindelegger alle für diese Entscheidung ausgesprochen. Der Parteiobmann streute dem "erfahrenen und bekannten Politiker" Rosen: "Er kennt das Europaparlament wie kein anderer und hat sich einen Ruf erworben über die Fraktion hinaus." Zudem sei Karas einer der Parlamentsvizepräsidenten.

Spindelegger räumte ein: "Er macht es sich und anderen nicht immer leicht, auch mir nicht." Aber in Gesprächen habe man die mitunter unterschiedlichen Meinungen aufgearbeitet. Spindelegger will den ersten Platz der ÖVP bei der Europawahl verteidigen. Wer die restlichen Listenplätze hinter Karas erhält, soll laut Spindelegger kommendes Jahr beschlossen werden. 

Von den derzeit sechs Abgeordneten hat bisher nur der Kärntner Hubert Pirker angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen. Gute Karten, den zweiten Listenplatz zu erhalten, hat dem Vernehmen nach die Kärntnerin Elisabeth Köstinger, die schon jetzt Stellvertreterin von Karas in der ÖVP-Delegation im Europaparlament ist. (APA, 6.12.2013)