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Monika Lindner steht unter Verdacht der Untreue sowie Vorteilsannahme.

Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen Monika Lindner Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue sowie Vorteilsannahme eingeleitet. Im Fokus steht dabei sowohl ihre Tätigkeit bei der St. Anna Kinderkrebsforschung als auch im ORF, wie die "Kronen Zeitung" am Mittwoch berichtete. Am Donnerstag wird im ORF-Stiftungsrat über die Auftragsvergabe während Lindners Zeit beim ORF Auskunft gegeben.

Die Kurzzeitparlamentarierin soll als Vorstandsmitglied der Kinderkrebsforschung ihren Freund Günter Lebisch beziehungsweise dessen Werbeagentur ComCom mit lukrativen PR-Jobs versorgt und überteuerte Druckaufträge genehmigt haben. Die Kinderkrebsforschung hat sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe noch Ende Oktober von Lindner getrennt.

Lindner erklärt dazu, "die Genehmigung aller Aufträge für die St. Anna Kinderkrebsforschung an die Agentur ComCom erfolgte nach genauer Überprüfung durch die Gremien von St. Anna selbst". Sie habe ihr Vorstandsmandat selbst am 5. Dezember zurückgelegt. Und, so betont eine Sprecherin der Exgeneralin: "Lebisch war zu Lindners Zeit im ORF nicht ihr Lebensgefährte, da war sie verheiratet – und jetzt ist er es auch nicht."

Ähnlich wie bei der Kinderkrebsforschung lauten die Vorwürfe zu ihrer Zeit als ORF-Generaldirektorin, wobei Ende Oktober eine Überprüfung der Auftragsvergabe durch die ORF-Revision eingeleitet wurde.

Mitte November wurde diesbezüglich der Erfassungszeitraum erweitert, womit sowohl ihre Tätigkeit als Landesdirektorin in Niederösterreich als auch als Chefin des Nachmittagsformats "Willkommen Österreich" inkludiert wird. Im am Donnerstag tagenden ORF-Stiftungsrat wird es zu dieser Revisionsprüfung einen Bericht geben. Dabei soll auch Auskunft über den Gesamtumfang der vergebenen Aufträge gegeben werden. (APA, 11.12.2013)