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Grafik: APA

Wien - Die heimische Exportwirtschaft hat heuer - vor allem außerhalb Europas - weitere Zuwächse erzielt und steuert auf einen neuen Rekord zu. "Wir rechnen für dieses Jahr mit einem Exportplus von 1,5 Prozent auf 125,4 Mrd. Euro", sagte der Chef der Außenwirtschaftsorganisation in der Wirtschaftskammer, Walter Koren, am Mittwoch. Das Außenhandelsdefizit wird von 8,4 auf 5,9 Mrd. Euro massiv eingedämmt.

Importe stabil

Denn die Importe nach Österreich entwickelten sich heuer gegenüber dem Vorjahr stabil - sie gehen aktuellen Hochrechnungen (auf Basis der Statistik-Austria-Zahlen für die ersten drei Quartale und einer Reihe von Frühindikatoren) zufolge geringfügig um 0,5 Prozent auf 131,3 Mrd. Euro zurück.

"2012 war ein schwieriges Jahr, 2013 war nicht wirklich leichter und der Wettbewerb schläft nicht", betonte Koren und verwies dabei auf das weltwirtschaftliche Umfeld.

Die kräftigsten Warenexportsteigerungen verzeichneten die österreichischen Exporteure heuer in den ersten drei Quartalen in die GUS-Länder (15,1 Prozent), den Nahen und Mittleren Osten (15 Prozent), die ASEAN-Region (6,8 Prozent), nach Mittelamerika (5,7 Prozent), Afrika (4 Prozent), in die BRICS-Staaten (3,5 Prozent), nach Asien (2,4 Prozent) und Nordamerika (1,8 Prozent).

"Das zeigt, dass die Post in Übersee abgeht und außerhalb Europas die Musik spielt", so der Außenhandelsexperte. Europa habe geschwächelt, Übersee boome. In Gesamteuropa liegt das Exportplus bei nur 0,7 Prozent. Die Lieferungen in die Länder Mittel- und Osteuropas (MOEL) - einst Wachstumsträger des heimischen Außenhandels - sind heuer allerdings um 1,7 Prozent rückläufig.

Für 2014 rechnet die Wirtschaftskammer mit einer insgesamt zunehmenden Dynamik im internationalen Warenaustausch - sowohl die Exporte als auch die Importe werden den Erwartungen zufolge um mindestens 5 Prozent weiter zulegen. Das Loch in der Handelsbilanz dürfte sich dadurch allerdings im kommenden Jahr auf 6,2 Mrd. Euro wieder etwas ausweiten.

Für die Belebung des Außenhandels sollen zum einen das prognostizierte höhere Wirtschaftswachstum in Deutschland, den USA, der Schweiz und anderen Ländern sorgen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Hauptwirtschaftspartners Deutschland beispielsweise wächst 2014 voraussichtlich um 1,7 Prozent (nach plus 0,5 Prozent heuer). Auch die Liberalisierung des Welthandels, auf welche sich die WTO vergangenen Samstag auf der indonesischen Insel Bali geeinigt hat, werde sich auswirken: "Ich rechne dadurch mit 1 Mrd. Euro Exportzuwachs pro Jahr", so Koren. (APA, 11.12.2013)