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Trinken in der Pubertät kann die Gehirnentwicklung enorm beeinträchtigen.

Foto: apa/Helmut Fohringer

Alkoholkonsum in der Pubertät erhöht das Risiko für eine spätere Abhängigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, die in der Veröffentlichung "Alkoholspiegel" der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erschien.

Fundament für späteres Trinkverhalten

Jugendliche, die im Alter von zwölf bis 14 Jahren erstmals Alkohol konsumierten, tranken später deutlich häufiger und auch mehr. Bisher gingen Forscher davon aus, dass das spätere Trinkverhalten umso riskanter wird, je früher Jugendliche Alkohol konsumieren. Die neuen Erkenntnisse zeigten jedoch, dass der frühe Beginn nicht per se sich negativ auswirkt. Entscheidend sei vielmehr, ob sich das Gehirn des Jugendlichen gerade in der empfindlichen Reifungsphase befindet. Mädchen sind etwa mit zehn bis 14 Jahren in der Pubertät, Buben etwa zwischen zwölf und 17 Jahren.

Die Pubertät ist mit massiven Umbauprozessen des Gehirns verbunden. So reifen Gehirnareale heran, die unter anderem mit Motivation, der Verarbeitung von Gefühlen, aber auch mit der Entwicklung von Abhängigkeit in Verbindung gebracht werden. Alkohol kann diese Reifungsprozesse nach Angaben der Forscher erheblich beeinflussen. "In der Pubertät wird häufig das Fundament für späteres Trinkverhalten gelegt", erklärte Miriam Schneider, Co-Autorin der Studie. Grundlage für die Untersuchung war eine Langzeitstudie mit 283 jungen Erwachsenen und eine Tierstudie mit Ratten.

"Die neuen Studienergebnisse bestätigen, dass ein Hinauszögern des Einstiegsalters beim Alkohol trinken ein wichtiges Präventionsziel bleiben muss", sagt BZgA-Direktorin Elisabeth Pott. Sie verwies zugleich auf frühere Studien, wonach unter den Zwölf- bis 15-Jährigen Jugendlichen immer weniger Alkohol trinken. Demnach hat sich das Durchschnittsalter, in dem Jugendliche in Deutschland erstmals Alkohol trinken, zwischen 2004 und 2011 um knapp fünf Monate auf 14,5 Jahre nach hinten verschoben. (APA, derStandard.at, 12.12.2013)