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Wahllokal in Turkmenistan.

Foto: Reuters/Staff

Aschchabad - Bei der Parlamentswahl in Turkmenistan haben sich die etwa drei Millionen Wahlberechtigten erstmals in der Geschichte des zentralasiatischen Landes zwischen zwei Parteien entscheiden können. Gegen die Demokratische Partei Turkmenistans von Staatschef Gurbanguli Berdymuchamedow trat am Sonntag in der früheren Sowjetrepublik die neugegründete Partei der Industriellen und Unternehmer an.

Diese gilt aber gleichfalls als regierungsnah, Oppositionsparteien waren weiter nicht zugelassen. Neben den Partei-Kandidaten bewarben sich dutzende Vertreter von Gewerkschaften, Frauen- und Jugendorganisationen um die 125 Sitze im Parlament in der Hauptstadt Aschchabat. Gewählt wurde für eine Legislaturperiode von fünf Jahren.

Ergebnisse am Montag

Wie die Wahlkommission am Abend nach Schließung der Abstimmungslokale mitteilte, beteiligten sich 91,3 Prozent der Wähler an dem Urnengang in dem gasreichen Land. Mit ersten Ergebnissen wurde am Montag gegen 07.00 Uhr (MEZ) gerechnet.

Erstwähler wurden am Sonntag in den Wahllokalen mit kleinen Geschenken begrüßt. Frauen erhielten rote Rosen, Männer Notizbücher. Ein 18-Jähriger sagte der Nachrichtenagentur AFP, er werde Berdymuchamedows Partei wählen. "Wir hatten eigene Unterrichtseinheiten in der Schule, die uns jungen Wählern die Wichtigkeit der Abstimmung verdeutlichen sollten", gab er an.

Bei der Präsidentschaftswahl im Februar 2012 war Berdymuchamedow mit 97 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Wenige Monate später ließ er die Industriellenpartei gründen, um dem politischen System einen demokratischen Anstrich zu verleihen. Turkmenistan zählt zu den am stärksten isolierten Staaten der Welt. (APA, 15.12.2013)