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11. September 2001: Präsident Bush wird über die Anschläge auf World Trade Center informiert

Foto: APA/AFP/Paul J. RICHARDS

Washington/Riad - Die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien sind zur Zeit nicht die besten. Das Wüstenkönigreich ist über die vorsichtige Öffnung Washingtons gegenüber dem Iran alles andere als erfreut. Zudem kritisiert Riad die "weiche" Linie von US-Präsident Barack Obama im Syrien-Konflikt.

Doch jetzt könnte sich eine neue Quelle für Konflikte zwischen den engen "Verbündeten" auftun: eine mögliche Komplizenschaft Saudi-Arabiens mit den Attentätern vom 11. September 2001. Zwei Senatoren, der Republikaner Walter Jones und der Demokrat Stephen Lynch, fordern die Veröffentlichung von 28 zensierten Seiten des offiziellen Berichts über die Anschläge von 9/11 in New York und Washington, berichtet die "New York Post".

Bush ordnete Zensur an

Ein Abschnitt des Berichts war unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush entfernt worden, offenbar um die Beziehungen zu einem wichtigen Verbündeten im Nahen Osten nicht zu belasten. Die Senatoren, die in die entfenten Passagen Einsiucht nehmen konnten,  haben eine Resolution vorgelegt, um Präsident Obama zu zwingen, das offizielle Schweigen dazu zu brechen, so die  "New York Post".

Demnach sind in der Vergangenheit zahlreiche, auch vom Geheimdienst CIA bestätigte Informationen über die Beziehungen zwischen saudischen Amtsträgern und einigen Selbstmordattentätern aufgetaucht: Der saudische Konsulatsangestellte in Los Angeles, Fahad al Thumairy, koordinierte ein Empfangsteam für zwei der Flugzeugentführer von 9/11, Khalid al-Minhdhar und Nawaf al-Hazmi. Das selbe Team unter der Leitung von Omar al-Bayoumi richtete einen Stützpunkt in San Diego ein.

Spenden aus Riad

Auch eine mit der Familie Bush befreundete Persönlichkeit erscheint in schiefem Licht: Prinz Bandar bin Sultan, damals Botschafter in Washington und heute saudischer Geheimdienstchef, überwies 130.000 Dollar an den saudischen Agenten Osama Bassnan, der die beiden Flugzeugentführer in Kalifornien unterstützte. Später kamen noch weitere Spenden aus Riad.

Von nicht weniger Interesse sind die Bewegungsprofile anderer saudischer Emissäre: Saleh Hussayen wohnte im selben Hotel beim Washingtoner Airport Dulles, wo auch die Terroristen untergebracht waren, die ein Flugzeug ins Pentagon steuern sollten. Esam Ghazzawi, ein Berater eines Enkels des Königs, empfing in seiner Luxusresidenz in Sarasota in Florida den Anführer des Terrorkommandos, Mohammed Atta. und andere Selbstmordattentäter. Zwei Wochen vor dem 11. September verließ der Saudi-Funktionär überstürzt seine Residenz und ließ teure Autos und Einrichtungsgegenstände zurück.  (red/APA, 17.12.2013)