Pjöngjang/Seoul - Die Ehefrau des kürzlich hingerichteten Onkels von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist nach einem Medienbericht im Ausland behandelt worden und inzwischen wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt. Bereits vergangenen Monat sei sie wieder nach Nordkorea zurückgekommen. Wo sich Kim hatte behandeln lassen, war unklar.

Kim Kyong-hui, deren Verbleib nach dem Tod ihres Mannes Jang Song-thaek unklar gewesen war, sei wegen einer Herzkrankheit behandelt worden, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag unter Berufung auf Diplomatenquellen in Peking.

Weiterhin an der Seite von Kim Jong-un

Jangs Ehefrau durfte offenbar auch nach dessen Hinrichtung ihren Einfluss im Staatsapparat behalten. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA wurde sie zum Mitglied des Komitees für Staatsbegräbnisse ernannt. Allerdings war sie nicht bei der Zeremonie zum zweiten Todestag des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-il am Dienstag gesehen worden.

Jang war damit betraut gewesen, Kim Jong-un nach dem Tod seines Vaters Ende 2011 als dessen Nachfolger aufzubauen, fiel dann aber in Ungnade. Er wurde in einem kurzen Militärprozess wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Nordkorea drohte dem Süden unterdessen mit einem "gnadenlosen Schlag", nachdem südkoreanische Aktivisten am zweiten Todestag von Kim Jong-il Puppen verbrannt hatten, die den Verstorbenen, seinen Sohn Kim Jong-un und seinen Vater Kim Il-sung darstellten. Die Warnung der nordkoreanischen Nationalen Verteidigungskommission, des ranghöchsten Armeegremiums, sei über eine militärische Hotline übermittelt worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul am Freitag. In einer Antwort sei mit einer "ersten Reaktion auf jegliche Provokationen" des Nordens gedroht worden. (APA, 20.12.2013)