London - In der 17. Runde der englischen Premier League könnte es zu einem der raren Österreicher-Duelle auf der Insel kommen. Stoke City (13.) und Marko Arnautovic empfangen nach dem Aus im Ligapokal gegen Manchester United nun am Samstag im Britannia Stadium Aston Villa (11.). Die Mannschaft von Andreas Weimann musste zuletzt ebenfalls eine Niederlage gegen den amtierenden Meister hinnehmen. Beide Teams haben derzeit einen Sicherheitsabstand auf die Abstiegsplätze und könnten diesen mit einem Sieg vor den Weihnachtsfeiertagen in einen beruhigenden Polster ausbauen.
Das Spitzenspiel der Runde steigt im Emirates Stadion in Nordlondon erst am Montag. Arsenal (1.) hat vor dem Heimspiel gegen Chelsea (3.) einiges von seinem ursprünglichen Vorsprung eingebüßt, die "Blues" wiederum mussten zuletzt das Aus im Ligapokal-Viertelfinale verkraften. Jose Mourinho, der als Coach gegen Arsene Wenger noch nie ein Spiel verloren hat bemängelte danach die mangelnde Durchschlagskraft seiner Offensive. "Wir schaffen es einfach nicht, ein Spiel zu entscheiden. In diesem Bereich müssen wir uns unbedingt steigern", forderte Mourinho. "Ich habe eben keinen Stürmer, der 20 oder mehr Tore pro Saison schießt", stellte der Portugiese fest.
Auch bei Arsenal war die Stimmung schon besser. In der Meisterschaft gab es zuletzt ein 1:1 gegen Everton und ein 3:6 bei Manchester City. Zwischen diesen Partien verlor man in Napoli 0:2. Coach Arsene Wenger beklagte vor dem Auftakt zum intensiven Feiertagsprogramm den engen Terminkalender. "Man merkt schon, dass die Beine müde werden", sagte der Franzose, der auf den gesperrten Jack Wilshere verzichten muss. Der englische Teamspieler wurde für zwei Matches gesperrt, weil er vor einer Woche den City-Fans einen vielsagenden Finger zeigte.
Liverpool sollte vorlegen, Unruhe in Cardiff
Schon am Samstagmittag hat Liverpool (2.), das derzeit eine Vertragsverlängerung mit Luis Suarez feiert, zuhause gegen Cardiff (15.) die Chance, zumindest vorübergehend die Tabellenspitze zu übernehmen. Die beiden Klubs haben seit 1959 kein Ligaspiel mehr gegeneinander gespielt. Damals siegte Cardiff an der Anfield Road mit 4:0. Die Quoten auf eine Wiederholung dieser Tat gegen die zuletzt überragenden Reds (5:0 gegen Tottenham) dürften fantastisch sein.
Bei den Walisern herrscht derzeit Unruhe wegen Differenzen zwischen Klubboss Vincent Tan und Trainer Malky Mackay. Der Eigentümer hat dem schottischen Coach nahegelgt zu kündigen, andernfalls würde er entlassen. Der bei den Fans populäre Mackay hatte Cardiff 2012 ins Ligapokalfinale (wo man im Elfmeterschießen gegen Liverpool verlor) und dieses Jahr in die Premier League geführt. Liverpool-Trainer Brendan Rodgers kommentierte diese Nachricht mit dem Vermerk, dass Tan offensichtlich ein guter Geschäftsmann sei, aber vom Fußball nichts verstehe.
Mackay kam nicht auf die Pressekonferenz am Freitag, stattdessen sprach Co-Trainer David Kerslake über die Partie. "Alles ist normal, wir haben uns wie üblich auf das Spiel vorbereitet. Ich denke nicht, dass sich die Diskussionen schlecht auf die Spieler auswirken werden", sagte Kerslake. Genauere Informationen gab es von Vereinsseite nicht, auch ein Sprecher von Tan wollte sich zur Thematik nicht äußern.
Das viertplatzierte Manchester City gastiert bei Fulham, der achtplatzierte Titelverteidiger Manchester United empfängt West Ham. (tsc, derStandard.at, 20.12.2013)