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Foto: AP/ Peter Steffen

Hannover - Der deutsche Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat sich nach knapp vier Jahren wie erwartet und mit sofortiger Wirkung von Trainer Mirko Slomka getrennt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die Beurlaubung hatte sich nach einer enttäuschenden Hinrunde mit nur 18 Punkten und acht Auswärtspleiten abgezeichnet.

Hannover war mit dem teuersten Kader der Clubgeschichte und dem Ziel Europacupteilnahme in die Saison gestartet. Momentan belegt der Club aus Niedersachsen Tabellenrang 13.

Die Trennung von Slomka wird teuer, der auf Urlaub in Abu Dhabi weilende Coach hat einen bis 2016 gültigen Vertrag. Slomka ist nach Bruno Labbadia (Stuttgart), Thorsten Fink (Hamburg) und Michael Wiesinger (Nürnberg) der vierte Coach aus dem deutschen Fußball-Oberhaus, der in der laufenden Saison frühzeitig gehen muss.

"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber gemeinsam haben wir die Überzeugung, etwas verändern zu wollen", sagte Sportdirektor Dirk Dufner, und Klubchef Martin Kind ergänzte: "Mein persönlicher Dank gilt Mirko Slomka, der Hannover 96 vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga gerettet hat und anschließend zwei Mal in die UEFA Europa League geführt hat." Kind hatte vor wenigen Tagen freimütig zugegeben, dass er Dufner angewiesen habe, eine Liste mit potenziellen Slomka-Nachfolgern zusammenzustellen - der Schlusspunkt der wochenlangen Demontage des Trainers deutete sich da schon an.

Viele Nachfolgekandidaten

Nun ist die Trennung vollzogen, ein neuer Cheftrainer soll "in den kommenden Tagen" gefunden werden. Nach der Absage von Wunschkandidat Thomas Schaaf ist die Liste möglicher Kandidaten lang.

Favorit auf den Posten soll nach Informationen der Bild-Zeitung Frank Kramer sein, Trainer beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Der 41-Jährige sei der Wunschkandidat von Kind, Kramer besitzt allerdings noch einen Vertrag beim Zweitliga-Zweiten bis 2015.

"Wir haben wirklich anderes zu tun, als uns mit so einem Humbug zu beschäftigen", sagte Fürths Präsident Helmut Hack der Nürnberger Zeitung: "An dieser Sache ist gar nichts dran. Deshalb verschwenden wir unsere Zeit auch nicht damit."

Weitere Namen wie die jobsuchenden Bruno Labbadia, Markus Babbel, Christian Gross und Michael Frontzeck werden an der Leine ebenso gehandelt wie die Zweitligatrainer André Breitenreiter (SC Paderborn) und Markus Kauczinski (Karlsruher SC).

"Wir werden uns über alle Kategorien unterhalten: erfahrene Trainer, im Abstiegskampf erfahrene Trainer, junge Konzepttrainer", hatte Kind kürzlich gesagt. Zudem kursiert mit Ralf Rangnick auch der Name eines alten Bekannten im Umfeld des Klubs. Rangnick, derzeit Sportchef bei RasenBallsport Leipzig und Red Bull Salzburg, hatte die Niedersachsen 2002 in die Bundesliga geführt. (APA,sid,red, 27.12.2013)