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Die Mehrheit der Österreicher ist mit der Integration im Land zufrieden.

Foto: APA/Dpa/Weigl

Wien - Integration funktioniert aus Sicht der Österreicher gar nicht so schlecht. Dies legt zumindest eine von Meinungsforscher Peter Ulram durchgeführte Analyse (links als Download) mehrerer Umfragen im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) nahe. Dieser zu Folge finden 61 Prozent, dass die Situation zufriedenstellend ist. Zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode waren es bloß 43 Prozent gewesen.

Außerdem halten 79 Prozent der Österreicher das Thema Integration für "sehr wichtig" oder zumindest "wichtig". Auch sorgen sich deutlich weniger Österreicher um einen zu hohen Ausländer-Anteil als noch vor zehn Jahren. Drei Viertel sind der Meinung, dass hochqualifizierte Zuwanderer notwendig sind.

Viele sehen noch Handlungsbedarf

Dennoch sehen die Österreicher Handlungsbedarf. 65 Prozent meinen, dass bei Integration und Zuwanderung mehr getan werden müsste. Grundsätzlich vertreten vier von zehn Österreichern die Ansicht, dass man zur Verbesserung der Integration in Zukunft eher auf ein System von positiven Anreizen und Belohnungen setzen sollte. Nur zwei von zehn wollen eher ein System von strengen Regeln und Gesetzen samt Sanktionen bei Nichtbefolgung. Der Rest spricht sich für eine Mischung aus Anreizen und Strafen aus.

Als Voraussetzung für erfolgreiche Integration erwarten sich die Österreicher von den Zuwanderern vor allem das Erlernen der deutschen Sprache, von sich selbst Toleranz, Akzeptanz und Respekt. Die Möglichkeit, die österreichische Staatsbürgerschaft bei sehr guter Integration und Erbringung von besonderen Leistungen für die österreichische Gesellschaft rascher zuzuerkennen, stößt der Analyse zufolge auf hohe Zustimmung.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der die Integration aus dem Innenministerium in sein neues Ressort mitgenommen hat, versicherte in einer Aussendung, dass sich die neue Regierung so viele Integrationsmaßnahmen vornehme wie keine zuvor. Besonders hob er hervor, dass Kinder mit Sprachdefiziten in Zukunft von vorbereitenden Sprachklassen und einem zweiten Kindergartenjahr, das bei Deutschdefiziten verpflichtend ist, schulfit gemacht würden. Er erwarte sich hier eine gute Kooperation mit der neuen Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). (APA/red, derStandard.at, 28.12.2013)