Teheran/Genf - Iran hat sich zufrieden über den Verlauf seiner Atomverhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland auf Expertenebene in Genf geäußert. "Bei den Verhandlungen, die gestern Vormittag (Montag) begonnen und bis Dienstag früh gedauert haben, gab es relativ gute Fortschritte", sagte der iranische Vizeaußenminister Abbas Araqchi am Dienstag der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Die Ergebnisse müssten nun auf politischer Ebene in den jeweiligen Hauptstädten geprüft werden, sagte der Vizeminister. Details nannte er nicht. Der Westen befürchtet, dass Teheran mit der Entwicklung seiner Atomindustrie auch Kernwaffen anstrebt, und sucht Garantien für die iranische Zusicherung, sich auf die zivile Nutzung der Kernenergie zu beschränken.

Der iranische Delegationsleiter Hamid Baeedinejad gab am Dienstag bekannt, dass einige Punkte des Abkommens schon in der dritten Jännerwoche umgesetzt werden sollen. Falls die Ergebnisse des Expertengremiums auch auf politischer Ebene befürwortet würden, könne es Ende Jänner erneut zu einem Außenministertreffen kommen, sagte Baeedinejad.

Nach jahrzehntelanger Konfrontation hatten der Iran und seine Verhandlungspartner im November ein Übergangsabkommen vereinbart. Danach friert Teheran im Gegenzug für eine teilweise Lockerung der Sanktionen für sechs Monate Teile seines Atomprogramms ein. Die Frist von sechs Monaten soll genutzt werden, um eine umfassende Dauerlösung auszuhandeln.

Die Regierung von Präsident Hassan Rohani steht im eigenen Land enorm unter Druck. Die Sanktionen haben das Land in eine Wirtschaftskrise geführt. Ohne Aufhebung der Sanktionen bis zum persischen Neujahr Ende März wäre der außenpolitische Reformkurs des Präsidenten, besonders im Atomstreit, zum Scheitern verurteilt. (APA, 31.12.2013)