Der US-Künstler Trevor Paglen bringt die Welt der US-Geheimdienst ans Licht.

Foto: Trevor Paglen

Auf seiner Website und über seinen Twitter-Account finden sich weitere Abbildungen.

Foto: Trevor Paglen

Einige wussten es schon immer, anderen wurden jetzt die Augen geöffnet. "Die" gibt es wirklich. Sie hacken Firmennetzwerke, zapfen Unterseekabel an, nisten sich auf Computern ein und belauschen Telefonate - im Auftrag des Staates. Edward Snowden hat die Überwachungsmethoden der Geheimdienste ans Licht gebracht. Aber es gibt noch mehr Menschen, die NSA und Co sichtbarer machen wollen. Einer davon ist der Künstler Trevor Paglen.

"Seeing The Secret State"

Auf dem 30C3, dem jährlichen Hackerkongress des Chaos Computer Clubs, präsentierte der New Yorker im Vortrag "Seeing The Secret State"seine Arbeit. Der Paglen hat die Tarnfirmen der CIA aufgestöbert, fotografiert ihre Stützpunkte, entziffert ihre Symbole und findet geheime Gefängnisse.

Tarnfirmen der Geheimdienste aufgedeckt

Am Anfang sei laut "Spiegel Online" die Beobachtung gestanden, dass Militärmaschinen zwar nicht nach Pakistan fliegen könnten, gecharterte Passagierflugzeuge aber sehr wohl. Also untersuchte Paglen genauer, welche Firmen an Orte wie Guantanamo oder in Kriegsgebiete fliegen. Seine Nachforschungen ergaben, dass sich dahinter Tarnfirmen der US-Geheimdienste verbergen dürften - ohne nachvollziehbare Firmenadressen und Geschäftsführer.

Der Hirte mit der Dick-Cheney-Mütze

Dort, wo sehr oft Überstellungsflüge stattfinden, vermutet der New Yorker Künstler geheime Gefängnisse. Im Nordosten von Kabul in Afghanistan habe er ein Gefängnis mit dem Decknamen "Salt Pit" entdeckt. Auf dem Weg dorthin sei er mit seinem Taxi von einer Ziegenherde aufgehalten worden. Verdächtig machte sich der Hirte. Er habe eine Kappe mit den Initialen von Kellogg, Brown & Root getragen - ein Militärdienstleister, der bis vor einigen Jahren zu Halliburton gehörte. Dick Cheney war vor seiner Zeit als US-Vizepräsident Vorstandsvorsitzender des Konzerns.

Mysteriöse Symbole

Daneben hat Paglen auch mysteriöse Symbole an den Uniformen des US-Militärs entdeckt und ihre Bedeutung herausgefunden. So stehe ein Abzeichen mit fünf plus einem Stern für das militärische Sperrgebiet "Area 51" in der Wüste von Nevada. Auf weiteren Aufnähern und Logos seien kuriose Aliens, Dinosaurier und Monster zu finden. Etwa im Logo von US-Spionage-Satelliten, in dem ein Oktopus die Welt in seinen Fangarmen hält - darunter der Spruch "Nothing is beyond our reach". Auch konnte er mit einem Teleskop geheime Spionagesatteliten aufnehmen und Abhörposten der Geheimdienste ausfindig machen.

Mehr Informationen zu seinen Werken und Projekten sind auf seiner Website und über seinen Twitter-Account veröffentlicht. (red, derStandard.at, 1.1.2014)