15 Jahre lang vor der CSSR-Staatssicherheit versteckt
Heute 79-jähriger blieb lange skeptisch: "Wer weiß, ob die Kommunisten
nicht einmal zurückkommen ..."
Redaktion
Prag - Rund 15 Jahre lang hat sich ein heute 79 Jahre
alter Tscheche in der kommunistischen Tschechoslowakei auf einem
mittelböhmischen Bauernhof erfolgreich vor der Polizei versteckt.
Vaclav Jakes, der dem Prager Nachrichtenmagazin "Respekt" jetzt
erstmals Einzelheiten erzählte, war 1951 von Behörden vorgeworfen
worden, er habe sich an einem Versuch der illegalen Ausreise seines
Bruders beteiligt. Während er sich im Wald versteckte, wurde er in
einem konstruierten Prozess in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Vor Verzweiflung habe er Zuflucht bei Bauern in dem Dorf Zadni
Chlum bei Rakovnik gesucht, die ihn als wildfremden Mann rund 15
Jahre lang versteckt hätten, sagte Jakes. Erst 1966 habe er sich den
CSSR-Behörden gestellt und sei frei gesprochen worden. 1994 wurde er
rehabilitiert. Er habe erst jetzt, nach dem Tod seiner damaligen
Wohltäter, Einzelheiten erzählen wollen, sagte Jakes: "Ich wollte
nicht, dass sie Nachteile davon haben. Wer weiß, ob die Kommunisten
nicht einmal zurückkommen". (APA/dpa)
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