Kofler zieht eine vereinbarte Option und übernimmt 10,37 Prozent der Premiere-Anteile von der Beteiligungsgesellschaft Permira, die den Sender Anfang des Jahres gekauft hatte. Kofler wird damit künftig 20,46 Prozent halten, Permira 54,76. Weitere Großaktionäre sind die Bayerische Landesbank und die HypoVereinsbank als Kirch-Gläubiger mit jeweils zehn Prozent. Die Anteilserhöhung soll in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Den Erwerb finanziert Kofler vollständig aus eigenen Mitteln. Wettbewerbsprobleme werden nicht erwartet. Kofler hatte den Schritt in einem "Focus"-Interview angekündigt.
Premiere für Kirch-Zusammenbruch verantwortlich
Premiere war mit Milliardenverlusten hauptverantwortlich für den Zusammenbruch der KirchGruppe. Unter Koflers Führung wurde der Sender neu aufgestellt und die Verluste deutlich reduziert. In diesem Jahr erwartet der Unternehmer noch ein operatives Minus von 40 Millionen Euro, im ersten Quartal 2004 soll auf dieser Basis die Gewinnschwelle erreicht werden. Dann könnte 2005 der Börsengang folgen. Er sei bereit, bei einem möglichen Börsengang Haltefristen für seine Anteile zu garantieren, sagte Kofler. "Wenn ich Premiere an die Börse bringe, erwarten die Anleger zu recht, dass ich engagiert bleibe."
Permira wertete Koflers Engagement als Bekenntnis zum Sender. Kofler habe gezeigt, dass er der richtige Mann am richtigen Platz sei, sagte Permira-Partner Martin Weckwerth. "Wir freuen uns, dass er seine Beteiligung an Premiere weiter aufstockt. Wir legen großen Wert darauf, dass sich das Management auch unternehmerisch engagiert."
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