Im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung hatte die OPEC beschlossen, ihre Förderobergrenze von 25,4 Mio. Barrel pro Tag vorerst unverändert zu lassen. Im vierten Quartal erwartet die OPEC nach Angaben ihres Präsidenten Abdullah bin Hamad Al-Attiyah ein Überangebot am Ölmarkt. Die nächste Sitzung findet am 24. September statt.
Gemäß dem Preisbandmechanismus der Organisation wird die Fördermenge um 500.000 Barrel je Tag (bpd) erhöht, falls sich der Korbpreis für 20 Handelstage über der oberen Preisgrenze von 28 Dollar je Barrel hält. Umgekehrt wird die Förderung um 500.000 bpd gesenkt, falls der die untere Preisgrenze von 22 Dollar zehn Handelstage in Folge unterschreitet. OPEC lehnt Erhöhung der Ölförderung ab
Trotz steigender Ölpreise will die Organisation Erdöl Exportierender Länder OPEC ihre Förderung nicht erhöhen. Ein OPEC-Sprecher sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), auch seine Organisation sehe den Ölpreis als zu hoch an. Die OPEC reagiere jedoch noch nicht, weil der hohe Preis nicht von einem zu geringen Angebot verursacht werde, sondern insbesondere durch die unsichere Lage in Irak.
Vor einer Produktionssteigerung der OPEC-Mitglieder müsste Öl an 20 aufeinander folgenden Handelstagen - also vier Wochen - teurer als 28 Dollar sein. "Der vergangene Freitag war gerade erst der sechste Tage", sagte der Sprecher. Sollte Öl länger teuer bleiben, könne die OPEC jedoch sehr schnell reagieren.
Irak steigert Ölproduktion
Der Irak hat seine Ölproduktion im vergangenen Monat deutlich steigern können. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) am Montag in Paris mitteilte, wurden im Juli durchschnittlich 850.000 Barrel pro Tag gefördert. Gegen Ende des Monats waren es demnach an einzelnen Tagen bereits 1,1 Mio. Barrel. Im Juni hatte die durchschnittliche Tagesproduktion noch bei 630.000 Barrel gelegen. Grund für den Anstieg im Juli ist laut IEA vor allem eine stärkere Förderung auf den Ölfeldern im Süden des Landes.