London/New York/Geneva/Kinshasa - Geschockt und tief bewegt von den brutalen und systematischen Vergewaltigungen von Frauen und Kindern in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), sagte UNICEF-Friedensbotschafterin Jessica Lange am Montag dass die Welt die Gräueltaten nicht länger ignorieren kann, die täglich an Frauen und Kindern verübt werden. "Die Welt muss den Horror stoppen und den Überlebenden helfen", forderte die Schauspielerin in einer UNICEF-Aussendung.

Beteiligte aller bewaffneten Gruppen im Kongo haben Vergewaltigungen und andere Formen der sexuellen Gewalt ausgeübt, hieß es. Besonders im Osten des Landes würden diese Verbrechen systematisch begangen. Vergewaltigungen würden oft als Form der Bestrafung für das Vergehen "Unterstützung des Feindes" eingesetzt. Ehemänner, Väter und Kinder müssen dabei oft zusehen.

Attacken auf Frauen und Mädchen

Frauen und Mädchen werden oft bei den täglichen Aktivitäten attackiert - beim Bestellen der Felder oder beim Sammeln von Feuerholz. Auch der sexuelle Missbrauch von Knaben sei im Steigen. "Es ist überwältigend, die gewaltige Menschlichkeit in in den Gesichtern der Betroffenen zu sehen. Trotz der unaussprechlichen Brutalität blicken sie couragiert und mit Mut in die Zukunft", so Lange.

Vergewaltigung als Kriegstaktik wurde im Kongo nicht zum ersten Mal eingesetzt, so die UNICEF. Zwischen einer viertel und einer halben Million Frauen waren 1994 beim Völkermord in Ruanda betroffen. Etwa 20.000 Mädchen und Frauen wurden während des Balkankonfliktes Opfer dieser Gräueltaten. (APA)