Tübingen - Wissenschafter der Universität Tübingen haben erstmals einen Schädeltumor bei einem frühen Menschen entdeckt. Wie die Universität am Montag mitteilte, konnten die Forscher zum ersten Mal nachweisen, dass das Meningeom, ein Schädeltumor, bereits bei dem frühesten Vorläufer des modernen Menschen, dem 365.000 Jahre alten Homo sapiens steinheimensis, ausgebildet war. Bisher sei der Tumor lediglich bei einem der frühesten Vertreter des Homo sapiens sapiens bekannt gewesen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen des Tübinger Teams aus Alfred Czarnetzki, Carsten M. Pusch und Erwin Schwaderer veröffentlichte die Zeitschrift "The Lancet" in ihrer aktuellen Ausgabe. Die Forscher untersuchten einen gut erhaltenen fossilen Schädel, der in Steinheim/Murr (Baden-Württemberg) gefunden wurde. Das daran gefundene Meningeom erreicht eine ähnliche Größe wie die meisten heute diagnostizierten Tumoren.

Jedoch sei das Großhirn des Steinheimers etwas kleiner als das heutiger Menschen und auch die Lebensumstände seien schwieriger gewesen. Deshalb vermuteten die Forscher, dass der Steinheimer auf Grund des Tumors unter ständigen Kopfschmerzen und Halbseitenlähmung gelitten haben könnte und schließlich auch an dem Meningeom starb. (APA/AP)