In seinen Bemühungen Linux-BenutzerInnen zur Zahlung von Lizenzkosten an das eigene Unternehmen zu bringen, soll SCO nun nach eigenen Angaben einen ersten Erfolg getätigt haben. So sei ein – namentlich allerdings nicht genanntes – Top 500 Unternehmen eine Vereinbarung mit dem eventuellen Unix-Rechteinhaber eingegangen. Zusätzlich sollen sich bereits an die 300 Unternehmen bei SCO über das Lizenzprogramm informiert haben.

Zweifelhaft

SCO verlangt seit neuestem Lizenzen für Linux-Installationen (der WebStandard berichtete), dies allerdings auf einer rechtlich äußerst zweifelhaften Basis. Angeblich soll im Linux Kernel geschützter Unix-Code enthalten sein, bisher war das Unternehmen aber nicht bereit diese Stellen zu identifizieren, weiters hat SCO vor kurzem selbst zugegeben, dass es sich dabei um von IBM entwickelte Programmteile handelt, die angeblich durch ein Abkommen zwischen den zwei Firmen nicht außerhalb von SCOs Unix System V veröffentlich werden darf, was jedoch wiederum IBM bestreitet.

Ansprüche

Zusätzlich ist noch immer nicht die Frage geklärt, ob SCO überhaupt die Unix-Rechte besitzt, erst vor kurzem haben Novell-Vertreter im Rahmen der Übernahme des Linux-Softwarehauses Ximian angedeutet, dass man nach der eigenen Rechtsauffassung selbst der Unix-Rechteinhaber sei. Weiter Unsicherheitsfaktoren sind, dass SCO selbst den Code unter der GPL veröffentlich hat, und dass SCO-Entwickler an der Entstehung und Integrierung einiger der beanstandeten Teile in den Linux Kernel beteiligt waren.

Warnung

Open Source Vertreter warnen Firmen sogar davor einen Lizenzvertrag mit SCO einzugehen, da sie damit gegen die GPL verstoßen würden, was eine Klage von Linux-EntwicklerInnen zur Folge haben könnte. (apo)