Die harten Daten: Florenz hatte laut österreichischen Kardiologen-Aussagen vom Herbst 2002 Spitals-Mortalität bei Herzinfarktpatienten von nur noch 2,6 Prozent. Österreich lag damals (2001) hingegen bei einer Sterblichkeitsrate von 17 Prozent.
13.000 Infarkt-Patienten jährlich
Die offenbaren Ursachen: In Österreich werden pro Jahr rund 13.000 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt ins Spital aufgenommen. Seit einigen Jahren gibt es die Möglichkeit, den Infarktmechanismus zu beheben, indem akut eine Ballon-Aufdehnung durchführt wird. Doch in Österreich werden - im Vergleich z.B. mit Florenz (95 Prozent) - noch zu wenige der Patienten mit einem akuten Infarkt auf diese Weise versorgt:
So erklärte der Wiener Kardiologe Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber: "Im Durchschnitt bekommen in Österreich 13 bis 14 Prozent der Patienten eine solche Akut-PTCA. Am Wiener AKH sind es 80 Prozent." In Innsbruck beträgt die Rate laut dem Tiroler Experten Univ.-Prof. Dr. Franz Weidinger 50 Prozent.
Fehlende Interventionsmöglichkeiten
Für eine solche flächendeckende Versorgung müsste es in ganz Österreich rund um die Uhr zur Verfügung stehende Herzkatheter-Labors mit der Möglichkeit für Interventionen im Ernstfall geben. Das ist einerseits eine Frage der Einrichtungen, vor allem aber eine Frage des Personals. In Wien wird derzeit versucht, regelmäßig zwei Herzkatheter-Labors 24 Stunden lang bereit zu halten. Das funktionierte Ende Mai 2003 nur an vier Wochentagen (montags bis donnerstags). Doch der "Killer Herzinfarkt" hält sich nicht an die "Öffnungszeiten" der Katheter-Labors. - Und nicht nur die Einwohner von Ballungszentren erleiden Infarkte!