Niedrige Dosis - Geringe Nebenwirkungen
Nach Aussagen von Christian Albring, Vorstandsmitglied des deutschen Berufsverbandes der FrauenärztInnen, ist das Verhütungspflaster durchaus eine gute Alternative zur Anti-Baby-Pille. "Die Dosis ist niedriger als bei der Mikropille", sagte der Frauenarzt aus Hannover. Bei der Pille gelangten die Hormone erst über den Stoffwechsel der Leber ans Ziel, beim Pflaster könnten sie direkt über die Haut aufgenommen werden. Die Nebenwirkungen seien identisch mit denen der Pille, nur wegen der niedrigeren Dosierung auch etwas vermindert. So müsse der Arzt vor der Verschreibung ebenfalls prüfen, ob die Frau ein erhöhtes Thromboserisiko hat.
Gute Haftbarkeit
Wenn die Gebrauchsanweisung beim Aufkleben beachtet werde, löse sich das Pflaster auch beim Schwimmen bzw. in der Sauna nicht ab, teilte der Hersteller mit. Weltweit nahmen nach Angaben des Unternehmens mehr als 3.300 Frauen an klinischen Studien teil. Weil der Magen-Darm-Trakt mit dem Pflaster umgangen werde, haben den Angaben zufolge Erbrechen oder Durchfall keinen Einfluss auf die Wirksamkeit. Eine Studie in Frankreich habe ergeben, dass etwa 25 Prozent aller ungeplanten Schwangerschaften auf eine vergessene Pilleneinnahme zurückzuführen sind.
Tägliches Schlucken vorbei
Transdermale Systeme wurden bereits erfolgreich bei einer großen Zahl an PatientInnen als HRT- (Hormonersatztherapie, Anm.), Scopolamin- (gegen Reisekrankheit, Anm.), Nitroglycerin-, Fentanyl- (Schmerzmittel, Anm.) und Nikotinpflaster eingesetzt. Der wohl größte Vorteil dieser neuen Methode in der hormonellen Schwangerschaftsverhütung: Die Frauen brauchen nicht mehr täglich an die Einnahme der "Pille" denken.