Tokio/Peking - Knapp eine Woche nach dem umstrittenen Besuch von Japans Ministerpräsident Shinzo Abe am Yasukuni-Schrein in Tokio hat ein weiteres Kabinettsmitglied den Gedenkort aufgesucht. Innen- und Kommunikationsminister Yoshitaka Shindo besuchte den Schrein am Neujahrstag, wie die Nachrichtenagenturen Jiji und Kyodo berichteten. Es sei ihm eine "persönliche Herzensangelegenheit" gewesen, sagte er demnach.

Abe hatte mit seinem Besuch des umstrittenen Schreins in der vergangenen Woche die Nachbarn China und Südkorea erzürnt. In dem Schrein wird der 2,5 Millionen japanischen Todesopfer des Zweiten Weltkriegs gedacht. Chinesen und Koreaner sehen in ihm eine Verherrlichung der dunkelsten Kapitel der japanischen Geschichte, weil dort auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Besuche von Mitgliedern der Regierung in dem Schrein sorgen immer wieder für Empörung bei den Nachbarländern.

 

Shindo würdigte bei seinem Besuch mit einem "Gefühl der Verehrung" die Opfer des Weltkriegs. Er habe seinen Wunsch nach Frieden und seine Hoffnung bekräftigt, dass sich der Krieg nicht wiederholen werde, sagte er vor Reportern. Shindo hatte den Schrein im vergangenen Jahr bereits mehrfach besucht. (APA, 1.1.2014)