London – Weit mehr als 1000 Planeten jenseits unseres Sonnensystems sind bereits bekannt. Wenig allerdings weiß man über ihre Beschaffenheit. Zwei Forscherteams legen nun im Fachblatt "Nature" Analysen der Atmosphäre zweier Exoplaneten vor, die größer als die Erde sind und etwa den gleichen Umfang wie Neptun haben.
Diese Größe dürfte die häufigste in der Milchstraße sein. In unserem Sonnensystem sind derartige Planeten dagegen vergleichsweise selten, weshalb Rückschlüsse auf ihre Zusammensetzung und ihre Atmosphäre anderswo nicht ganz einfach sind.
Zwei Astronomenteams haben nun die mit rund 40 Lichtjahren Entfernung ziemlich nahen Exoplaneten GJ 1214b (etwas kleiner als Neptun) und GJ 436b (etwas größer als Neptun) unter die Lupe genommen, genauer gesagt haben sie untersucht, wie sich das Spektrum des Lichts verändert, wenn die beiden Exoplaneten vor ihrem Stern vorbeiziehen.
Wolken oder staubiger Dunst
Wie das Team um Heather Knudson vom Caltech in Pasadena im Fachblatt "Nature" schreibt, gibt es auf GJ 436b, der mit 230 Grad Celsius eindeutig wärmer ist als die Erde, wahrscheinlich eine diche Schicht von Wolkenm die mit unseren aber wenig zu tun haben: jene dieser Supererde bestehen vermutlich aus Kaliumchlorid oder Zinksulfid. Eine zweite Möglichkeit wäre eine Atmosphäre, die nur wenig Wasserstoff aufweist.
Die Atmosphäre von GJ 1214b wurde von Laura Kreidberg (Universität Chicago) und Kollegen ebenfalls in "Nature" untersucht. Ihr Ergebnis: Dieser Exoplanet muss laut den Spektralanalysen ebenfalls eine dichte Wolkendecke aufweisen. Die Forscher konnten jedenfalls ausschließen, dass der Planet eine Atmosphäre ohne Wolken hat, in der Wassermoleküle vorkommen. (tasch, derStandard.at, 1.1.2014)