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Die magnetische Nord-Süd-Achse spielt eine unerwartete Rolle, wenn Hunde ihr Geschäft verrichten. (Link zum Originalfoto von BobMacInnes auf flickr)
Duisburg - Mit einer ungewöhnlichen Beobachtungsserie - nämlich beim Gassigehen - haben Wissenschafter festgestellt, dass auch Hunde über einen Magnetsinn verfügen. Wie die Universität Duisburg-Essen mitteilte, hatten Forscher Beobachtungen von Hundebesitzern ausgewertet, während deren Vierbeiner leinenlos im freien Gelände Blase oder Darm entleerten.
Dabei ging es den Wissenschaftern darum, wie die 70 Hunde unterschiedlicher Rassen bei der Erledigung des "Geschäfts" ihre Körper ausrichteten. Insgesamt werteten die Forscher der Hochschule (UDE) sowie der Tschechischen Agraruniversität Prag mehr als 7.000 Beobachtungen aus, die von den Hundebesitzern zusammengetragen worden waren - einschließlich der Umweltbedingungen, Lokalität, Tageszeit und Bekanntheit des Terrains für den jeweiligen Hund. Die anschließende statistische Analyse sei allerdings zunächst ernüchternd gewesen, erklärte der UDE-Wissenschafter Hynek Burda. "Sie schienen keine bestimmte Körperausrichtung während des großen oder kleinen Geschäftes zu bevorzugen."
Doch ein Muster
Doch dann machten die Forscher nach eigenen Angaben eine überraschende Entdeckung: Sie sortierten die gesammelten Daten ein weiteres Mal unter Berücksichtigung der Schwankungen des Erdmagnetfeldes im Zeitraum der Datenerhebung. Diese unregelmäßigen, winzigen Änderungen der Intensität und Richtung der Feldlinien werden von Magnet-Observatorien registriert und im Internet veröffentlicht.
"Das ergab ein ganz neues Bild, das eindeutig und höchst erstaunlich zugleich ist", berichtete Burda. "Die Hunde richteten sich nämlich sehr wohl vorzugsweise entlang der magnetischen Nord-Süd-Achse aus. Allerdings taten sie dies nur in den Phasen, in denen das Erdmagnetfeld ruhig war. Auch unsere beliebten Vierbeiner besitzen also nachweislich eine Magnetwahrnehmung." Ähnliche Eigenschaften hatten die UDE-Zoologen nach eigenen Angaben zuvor bereits bei grasenden Kühen, jagenden Füchsen oder landenden Wasservögeln festgestellt. (APA/red, derStandard.at, 3.1.2014)