Chiphersteller Nvidia hat zum Start der CES in Las Vegas eine neue Hardwareplattform angekündigt. Dem Tegra-4-SoC folgt dieses Jahr der Tegra K1. Dieser soll vor allem im Bereich der Spielegrafik neue Maßstäbe setzen.
Die Wahl der Modellbezeichnung "K1" fiel dabei nicht willkürlich. Die mit 192 Kernen werkende Grafikeinheit des Chips basiert auf der "Kepler"-Architektur, auf deren Basis auch aktuelle Desktop-Grafikkarten wie die Geforce GTX 780 konstruiert wurden. Der K1 soll damit traditionelle Computer und mobile Hardware näher zusammenführen. "Für Entwickler schließt sich damit eine Lücke, da sie nun Next-Gen-Games und -Apps entwerfen können, die auf jedem Endgerät laufen", meint dazu Nvidia-Mitgründer Jen-Hsun Huang.
Letzte Konsolengeneration überholt
Als Resultat soll die grafische Qualität von Mobile Games deutlich zulegen und künftig immer näher an das High-End-Spektrum im PC-Bereich bzw. aktuellen Konsolen herangeführt werden. Dafür sorgen soll die Unterstützung zahlreicher aktueller Technologien, darunter die Microsoft-Grafikschnittstelle DirectX 11, OpenGL 4.4 und Tesselation. Leistungstechnisch soll der Tegra K1 die letzte Konsolengeneration (Xbox 360, PlayStation 3) bereits übertrumpfen.
DirectX 11, OpenGL 4.4, Tesselation
Unter Tesselation ("Parkettierung") versteht man die dynamische Zerlegung von Flächen in Teilflächen, was in Verbindung mit anderen Techniken wie Displacement Mapping oder Bump Mapping einen höheren Detailgrad und bessere Skalierbarkeit der Darstellung, etwa anhand der Entfernung zum jeweiligen Objekt, ermöglicht.
Erstmals unterstützt die Tegra-Reihe nun auch CUDA. Die Plattform für Parallel-Computing wird unter anderem zur Entwicklung von Anwendungen im Bereich der Computer-Vision, Spracherkennung oder Video-Bearbeitung verwendet.
Höhere Effizienz
Nvidia verspricht eine um 50 Prozent höhere Energie-Effizienz im Vergleich zur Konkurrenz, die neuen Grafikeinheiten sollen also bei gleichem Stromverbrauch signifikant mehr Leistung liefern. Die Kapazitäten des neuesten Chips wurde auf der CES mit mehreren Demos gezeigt. Im Fokus stand dabei die Unreal 4-Engine von Epic, beide Unternehmen pflegen eine langjährige Zusammenarbeit.
Der Tegra K1 kommt in zwei Varianten auf den Markt. Voraussichtlich im ersten Halbjahr liefert eine mit 32 Bit operierende Cortex-A15-CPU mit vier Kernen sowie einem weiteren Kern für die Verwendung bei niedriger Auslastung. Der Maximaltakt liegt bei 2,3 GHz, unterstützt werden RAM-Module des Typs DDR3L und LPDDR3. Im zweiten Halbjahr soll schließlich eine "Super-Dualcore-CPU" auf 64-Bit-Basis folgen. (red, derStandard.at, 06.01.2014)