Der Erste-Weltkrieg-Gedenk-Tsunami ist aus ausgebrochen. Ein richtiger Overkill wird das. Eine versunkene Welt ist das, die Welt des Jahres 1914. Aber eines ist erstaunlich ähnlich: Damals war eine ganze Generation gepackt von der Langeweile und Routine, und wollte, das endlich alles anders wird; dass das Elementare ins Leben einbricht, damit endlich alles anders wird. Dichter und Intellektuelle, Seismographen dieser Tiefenströmung, verfielen vor allem deshalb in Kriegsbegeisterung. Eine Generation war bereit, eine Katastrophe in Kauf zu nehmen, damit eine Welt, die verdient, unterzugehen, auch wirklich unter geht. So gesehen: Erinnert die gesellschaftliche Stimmung von heute nicht ein ganz klein wenig an die des Jahres 1914? (Robert Misik, derStandard.at, 6.1.2014)