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In der Mitte links Personalchef Bernard Glesser, daneben Produktionsleiter Michel Dheilly und die beiden Manager, die von ihren Mitarbeitern am Verlassen des Werksgeländes gehindert wurden.
Foto: AP/Michel Euler

Arbeiter eines französischen Goodyear-Werks hinderten seit Montag zwei Manager am Verlassen des Geländes. Laut BBC sind die Führungskräfte mittlerweile wieder frei - Gewalt war dabei nicht im Spiel, allerdings dürfte das Betreten des Firmengeländes durch die Polizei maßgeblich mitgewirkt haben. Arbeitnehmervertreter kündigten dafür aber eine Besetzung des Werkgeländes im nordfranzösischen Amiens an.

Dem Reifenwerk in Amiens droht die Schließung. Die Arbeiter haben über Telefon erklärt, sie hielten den Werksleiter und den Leiter der Personalabteilung so lange in Geiselhaft, bis "echte Verhandlugen über Bonuszahlungen und Sozialpläne für die Mitarbeiter" beginnen würden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Goodyear beschäftigt am Standort Amiens rund 1.200 Mitarbeiter. Im Jänner 2013 wurde bekannt, dass das Werk geschlossen werden soll. Laut Unternehmensführung werde der Standort aufgegeben, weil nach fünf Jahren fruchtloser Verhandlungen mit den Gewerkschaften über eine Sanierung das die einzige Option sei. Die Arbeitnehmervertreter hätten demnach andere Lösungen wie zum Beispiel eine Teilschließung verhindert.

Die Proteste der Beschäftigten erreichten im Frühling 2013 ihren vorläufigen Höhepunkt. Aus Protest gegen die Schließung ihres Werks haben französische Goodyear-Mitarbeiter versucht, die nationale Unternehmenszentrale zu stürmen. Die Aktion endete in einer Straßenschlacht. (red, derStandard.at, 7.1.2014)