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Der US-Chipriese Intel will mit neuartiger Computertechnik etwa in Ohrhörern und Armbändern wieder zu seinen Rivalen aufschließen. Konzernchef Brian Krzanich präsentierte auf der Unterhaltungselektronikmesse CES in der Nacht zu Dienstag unter anderem Ohrhörer, die zugleich den Puls des Trägers messen, und Armbänder, die seine Bewegungen erfassen. Diese sogenannte "Wearable Technology" gilt als der letzte Schrei in der IT-Branche, in der Innovationen immer wieder über den Aufstieg und Fall von Unternehmen entscheiden. Sie soll den Anbietern neue Wachstumsfelder schaffen, wenn sich die Konsumenten mit genug Smartphones und Tablet-PCs eingedeckt haben. Ende Januar hält die Branche extra eine große Konferenz in München am Rande der Sportartikelmesse ispo ab.

"Atom"-Chips blieben in Smartphones eine Rarität

Intel sieht in dem neuen Trend seine Chance. Die Amerikaner dominieren zwar nach wie vor das Geschäft mit Chips für herkömmliche PCs und Rechenzentren. Die Hersteller von Smartphones und Tablets kaufen ihre Prozessoren aber bei der Konkurrenz. Die Chips von Intel galten lange Zeit als Stromfresser und erschienen daher den Anbietern mobiler Geräte als ungeeignet. Auch die Übernahme der Infineon -Mobilfunktechnik half Intel nicht, die "Atom"-Chips blieben in Smartphones eine Rarität.

Krzanich will nun sichergehen, dass sein Haus nicht erneut die nächste Technikwelle verpasst. Nach seinem Amtsantritt im vergangenen Mai schuf er eine Sparte, die neue Trends aufspüren soll, um Intel früh ins Geschäft zu bringen. Auf der Messe in Las Vegas präsentierte der Manager nun erste Ergebnisse. "Wir zielen auf ein breites Spektrum im Bereich der tragbaren Technologie, nicht nur auf die Geräte oder deren Innenleben", sagte er.

"Geo-Einzäunung"

Der Intel-Chef präsentierte etwa einen briefmarkengroßen Rechner, der künftig in Textilien als Platform für weitere Geräte - auch anderer Hersteller - am Körper eingesetzt werden soll. Mit dem US-Luxuskaufhaus Barneys entwickelte der Halbleiterkonzern zudem ein mit Hightech gefülltes Armband, das mehr einem Designerstück als einem Gebrauchsgerät ähnelt. Als eine der neuesten Erfindungen zeigt Krzanich Stereo-Ohrhörer für Fitness-Fans, die den Herzschlag des Benutzers messen. Gekoppelt mit dem Smartphone brauchen die Hörer keine eigene Stromversorgung und wählen je nach Puls anregende oder beruhigende Musik aus dem vorhandenen Repertoire aus.

Für besorgte Eltern hatte Krzanich auch etwas dabei: Eine Armbanduhr, die eine sogenannte "Geo-Einzäunung" erlaubt. Sollten die Kinder festgelegte Routen oder Bereiche verlassen oder nicht rechtzeitig zu Hause eintreffen, alarmiert das Gerät die Eltern. (APA, 71. 2013)