Steffen Seibert (Sprecher der deutschen Kanzlerin Angela Merkel): "Es ist gut, dass er über etwas spricht, das ihm wichtig ist, das ihn womöglich auch befreit. "Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, sich zu seiner Sexualität zu bekennen." Deutschland habe auf diesem Gebiet im vergangenen Jahrzehnt "enorme Fortschritte" gemacht.

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Thomas Hitzlsperger war zur seiner Zeit als Nationalspieler immer ein Vorbild, vor dem ich den höchsten Respekt hatte - und dieser Respekt ist jetzt noch weiter gewachsen."

Oliver Bierhoff (Manager deutsche Nationalmannschaft): "Als Thomas noch aktiver Nationalspieler war, hatten wir von seiner Homosexualität keine Kenntnis. Er hat sich erst nach seinem Karriereende an uns gewandt und uns darüber informiert. Ich begrüße diesen Schritt, wir werden ihm alle Unterstützung zukommen lassen, damit er seinen mutigen Weg weitergehen kann."

Reinhard Rauball (deutscher Ligapräsident): "Die Entscheidung ist auch nach seiner aktiven Karriere ein großer und mutiger Schritt und im Kampf gegen Homophobie sicherlich wegweisend. Mit Blick auf die enorme Öffentlichkeit im Profifußball wären die Reaktionen im Falle des Outings eines aktiven Profis jedoch weiterhin nur schwer kalkulierbar. In dieser Hinsicht tragen die Klubs als Arbeitgeber eine außerordentliche Verantwortung. Auch vor diesem Hintergrund würde ich einem Betroffenen raten, im ersten Schritt die Vereinsverantwortlichen wie Vorstand und Trainer sowie Mannschaftskollegen ins Vertrauen zu ziehen."

Guido Westerwelle (ehemaliger deutscher Außenminister; bei Zeit Online): "Der Schritt in die breite Öffentlichkeit liest sich viel leichter, als er tatsächlich ist. Ich erhoffe mir Ermutigung, Respekt und Anerkennung für die vielen, die im Hinblick auf ihre gleichgeschlechtliche Orientierung noch mit sich, ihrem Umfeld und der Gesellschaft ringen."

Theo Zwanziger (ehemaliger DFB-Präsident und Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee; bei Zeit Online): "Endlich hat ein Fußballer den Mut, seine Homosexualität öffentlich zu machen - zumindest in engem Zeitabstand zu seiner Karriere. Das hat hoffentlich eine positive Wirkung auf die Gesellschaft und den Profifußball der Männer. Der ist nämlich nach wie vor ein hartes Geschäft, ein offener Umgang mit Homosexualität ist leider immer noch nicht selbstverständlich. Aber ich bin zuversichtlich, dass sexuelle Neigungen im Fußball bald kein Thema mehr sind."

Corny Littmann (Ex-Präsident FC St. Pauli): "Man kann nur hoffen, dass er nicht der Einzige bleibt und jetzt ein paar weitere ehemalige oder aktive Spieler seinem Beispiel folgen und sagen: Hey, wir sind übrigens auch schwul."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Das ist ein sehr mutiger Schritt, ich kann Thomas nur gratulieren, dass er ihn gegangen ist. Den hat er für seinen inneren Frieden sicher gebraucht. Es ist gut, dass das Thema Homosexualität im Fußball jetzt öffentlich gemacht wird, das ist für unsere heutige Zeit auch normal. Ob das auch eine Ermutigung für andere homosexuelle Fußballer, wird man sehen."

Annike Krahn (deutsche Fußball-Nationalspielerin): "RESPEKT!!!"

Lukas Podolski (Ehemaliger Mitspieler von Hitzlsperger): "Mutig - und richtig. Respekt, Thomas Hitzlsperger! Ein wichtiges Zeichen in der heutigen Zeit."

Gary Lineker (englische Fußball-Legende): "Herzlichen Glückwunsch! Er ist sehr mutig, dass er als erster Spieler, der in der Premier League gespielt hat, sein Coming-Out hat."

Julius Brink und Jonas Reckermann (deutsche Beachvolleyball-Olympiasieger): "Wir möchten Herrn Hitzlsperger unseren Respekt und Glückwünsche für diesen Schritt aussprechen!"

Startschuss SLSV Hamburg (einer der ältesten schwul-lesbischen Sportvereine Deutschlands): "Hoffentlich wird allmählich auch dem Letzten klar, dass die sexuelle Orientierung nichts mit Leistungsfähigkeit zu tun hat. Für junge Fußball-Talente, die zufällig schwul sind, ist das ein ganz starkes Signal, dass auch für sie Platz im Profigeschäft ist. Wir sollten aber auch darüber nachdenken, was der Zeitpunkt des Coming Outs verrät: Was muss im Profi-Fußball für eine Atmosphäre vorherrschen, dass Thomas Hitzlsperger diesen Schritt erst nach seinem Karriereende für möglich gehalten hat? Wenn wir in die Amateurvereine schauen, hat sich in den letzten Jahren vieles gebessert. Es ist dort aber immer noch zu sehr Glückssache, ob man im Verein als homosexueller Mitspieler willkommen ist oder gemobbt wird."