Wien - Walter Hotz, Betriebsratschef der teilstaatlichen Telekom Austria, geht heuer fix davon aus, dass sich die Eigentümerstruktur des an der Wiener Börse notierten Konzerns verschiebt. Börsianer spekulieren, dass der mexikanische Großaktionär Carlos Slim, der aktuell knapp ein Viertel der Aktien hält, zukaufen könnte.

Hotz forderte im Rahmen einer Betriebsversammlung, dass die staatliche Industrieholding ÖIAG zumindest einen beherrschenden Einfluss behält, also nur bis zur Sperrminorität verkauft.

Heute, Donnerstag, wird erneut um die Löhne und Gehälter des Konzerns gerungen. Knackpunkt sind die Beamten. Der Vorstand will deren Abschluss von dem der Angestellten abkoppeln, außerdem sind laut Betriebsrat Zulagen rechtlich infrage gestellt worden.

In die fünfte Auflage geht heute auch die juristische Aufarbeitung der Vergangenheit der Telekom Austria. Im Visier ist diesmal der Verkauf einer Nobel-Immobilie durch die Telekom an eine Firma rund um Ex-ÖBB-Chef Martin Huber. Der Wert des Objektes hatte sich in fast zwei Jahren verdoppelt. Richterin Claudia Moravec-Loidolt will wissen, warum Huber hier so viel Geld verdiente.

Huber bestreitet jegliche strafrechtliche Verfehlung und verweist auf Gutachten, die seine Version eines normalen Kaufvorgangs stützen würden. (APA, DER STANDARD, 9.1.2014)