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Eine Nachbildung der berühmten Totenmaske des Tutanchamun ist eines der Kernstücke der Ausstellung.

Foto: APA/dpa

Linz - Nicht authentisch, aber schön anzuschauen: Die Wanderausstellung "Tutanchamun - Sein Grab und die Schätze" macht in der Linzer Tabakfabrik Station. Von 6. März bis 29. Juni werden fast 1.000 originalgetreue Nachbildungen gezeigt. Ägyptologe Wilfried Seipel sprach sich in einer Pressekonferenz gegen "Nasenrümpfen" ob der Repliken aus: Die Fülle der rund 2.500 Quadratmeter großen Schau sei einzigartig.

"Ich sehe wunderbare Dinge", soll der britische Archäologe Howard Carter gesagt haben, als er am 26. November 1922 eine Kerze in ein Loch zur Vorkammer des vor mehr als 3.000 Jahren verstorbenen Pharaos Tutanchamun hielt. Auch die Besucher der Ausstellung, deren Exponate in Kürze mit 20 Sattelzügen nach Linz transportiert werden, spähen gleichsam durch einen Spalt, bis der Blick auf den gesamten Grabschatz freigegeben wird. In sechsjähriger Entwicklungsarbeit wurden die Objekte, Grafiken, Filme und Audioguides zusammengestellt, berichtete Christoph Scholz von Semmel Premium Exhibitions, gemeinsam mit dem Concertbüro Forster Veranstalter der Schau.

Tourismus-Aspekte

"Ägypten-Ausstellungen sind immer ein ganz besonderer Anziehungspunkt", ist Seipel überzeugt. Dass nun in Linz ausschließlich Repliken gezeigt werden, habe "sein Für und Wider", so der ehemalige Direktor des Kunsthistorischen Museums Wien. Er machte aber darauf aufmerksam, dass es quasi unmöglich sei, Originalobjekte ins Ausland zu bringen. Die Vielzahl an Nachbildungen und wissenschaftlich fundiertes Edutainment würden einen lebendigen Eindruck vermitteln, dabei werde "nicht jeder Firlefanz" gezeigt, sondern "alles, was wichtig ist".

Die Ausstellungsmacher betonten den Vermittlungsaspekt. "Wir müssen schauen, dass wir die Kinder hier hereinbringen", sagte Seipel. Neben speziellen Programmen für kleine Besucher werden Führungen mit Ägyptologen angeboten. "Wir wollen auch Tourismuswerbung machen", so Scholz zum krisengeschüttelten Urlaubsland. Zudem unterstütze man die Renovierung des Ägyptischen Museums in Kairo. Die Ausstellung, zu der 120.000 Besucher erwartet werden, nimmt auch Bezug zur Tabakfabrik, sind doch die bis vor fünf Jahren in Linz produzierten "Memphis"-Zigaretten nach der gleichnamigen antiken Stadt in Ägypten benannt. (APA/red, derStandard.at, 12. 1. 2014)