Wien - Katharina ist unschlüssig: "So ganz genau weiß ich nicht, was ich einpacken soll." Was braucht ein Arzt im Kongo? Fix im Gepäck ist ein kleines Fässchen: "Ich hoffe, dass ich mein eigenes Bier brauen kann", sagt sie.  

Das gute Stück wird in keiner der nächsten Folgen von "Ärzte ohne Grenzen: Dem Leben verschrieben"auftauchen. Zum Bierbrauen bleibt Katharina in den neun Monaten ihres Aufenthalts im Krisengebiet keine Zeit.

Foto: Servus TV

Acht Folgen begleitete Stefan Tauber, Regisseur und Kameramann von "Dem Leben verschrieben" (ab Montag wöchentlich, 20.15 Uhr auf Servus TV) die Geschicke der Helfer in aller Welt: "Wir wollten die Arbeit durch die Augen der internationalen Mitarbeiter beschreiben", erklärte Tauber. Er besuchte zehn Hilfsprogramme.

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Im Südsudan sah Tauber dem niederländischen Arzt Maarten zu, der Patienten im Grenzgebiet mit 40.000 Flüchtlingen betreut. Maarten (hier im Bild) ist schon eine Weile hier und entsprechend ernüchtert: "Meine Arbeit ist, dass die Leute hier keine Scheiße essen", sagt er. Viele Flüchtlinge sind an tödlicher Hepatitis E erkrankt, Hygiene ist überlebenswichtig.

Im Nordirak wird eine österreichische Psychotherapeutin bei der Arbeit mit syrischen Flüchtlingskindern gezeigt. Im Tschad helfen die Ärzte mit einem Notprogramm akut mangelernährten Kindern. In Paraguay und im Kongo kämpfen Mediziner gegen die Infektionskrankheit Chagas und gegen die Schlafkrankheit.

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Tauber rückt die beeindruckende Arbeit der Ärzte in den Mittelpunkt der Dokureihe. Etwas schief geraten ist das Gesamtbild: Die Patienten bleiben stumme Kulisse. Die Serie wurde zu 100 Prozent von Servus TV finanziert. Terra Mater Factual Studios hatte die Idee und produzierte.

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Dass hier nicht Dienst nach Vorschrift gemacht werden kann, steht von vornherein fest. Bei Katharinas Start verzögert sich zuerst gleich die Medikamentenlieferung. Statt Bier gibt's für Katharina Dusche mit Eimer unter freiem Himmel: "Es geht", sagt sie: "Vielleicht ist das die Lehre für einen selber. Dass man das alles ohne Luxus machen kann." (prie, DER STANDARD, 11.712.1.2014)

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