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Cristiano Ronaldo (Bild) hat gute Chancen, Seriensieger Lionel Messi nachzufolgen.

Foto: REUTERS/Andrea Comas

Zürich - Im Rahmen der prunkvollen FIFA-Gala am Montagabend in Zürich deutet alles auf eine Wachablöse hin. Als großer Favorit auf den begehrten Titel des Weltfußballers 2013 gilt diesmal nämlich Cristiano Ronaldo, sein größter Herausforderer dürfte Franck Ribery sein. Lionel Messi, der zuvor viermal in Folge triumphierte, ist nach einem Jahr mit vielen Verletzungen nur krasser Außenseiter.

Im Gegensatz zu Ribery und Messi hat Ronaldo im abgelaufenen Jahr keinen einzigen Titel gewonnen. Dennoch kann der Real-Madrid-Star auf beeindruckende Zahlen verweisen: Der Portugiese, vor sechs Jahren Sieger der Wahl, erzielte 2013 in 51 Pflichtspielen für den spanischen Rekordmeister 56 Tore.

Verlängerte Stimmabgabe

Einen ebenso wichtigen Beitrag zu einem möglichen Sieg Ronaldos könnte allerdings eine umstrittene FIFA-Entscheidung geleistet haben: Der Weltverband beschloss am 19. November - an jenem Tag, als Ronaldo Portugal mit einem Hattrick gegen Schweden zur WM schoss - eine Verlängerung der Frist für die Stimmabgabe bis 29. November. Ursprünglich hätte die Wahl schon im Oktober abgeschlossen sein sollen.

In internationalen Medien wurde diese Vorgehensweise auch als "Entschuldigung" von FIFA-Präsident Joseph Blatter gewertet, der sich kurz zuvor despektierlich über Ronaldo geäußert hatte. Der 28-Jährige kündigte daraufhin an, wie schon in den vergangenen Jahren, als ein Sieg von Messi zu erwarten war, nicht zur Gala nach Zürich zu reisen.

Ronaldo samt Familie in der Schweiz

In der Vorwoche änderte Ronaldo allerdings seine Meinung und jettet nun sogar mit seiner Familie in die Schweiz. Spanischen Zeitungsberichten zufolge kam es zu dem  Sinneswandel, weil er von der FIFA bereits über seinen Sieg informiert wurde. Konkurrent Ribery will dies noch nicht glauben. "Ich habe eine große Chance. Mein bestes Jahr war 2013. Ich habe es in diesem Jahr sehr gut gemacht mit meiner Mannschaft und auch individuell", sagte der Bayern-Offensivspieler.

Ribery, der mit den Bayern im abgelaufenen Jahr fünf Titel (Meisterschaft, Cup, Champions League, europäischer Supercup, Club-WM) gewonnen hat, reist mit seinen für die Weltauswahl nominierten Clubkollegen Philipp Lahm und Manuel Neuer nach Zürich. Nicht im Flieger sitzt David Alaba, der ebenfalls für einen Platz in der besten Elf 2013 nominiert ist. Die Weltauswahl wird von der internationalen Spielergewerkschaft (FIFPro) gewählt, über den Weltfußballer stimmen Nationalteam-Trainer und -Kapitäne sowie ausgewählte Journalisten ab.

Alaba vs. Alba

Alabas Konkurrent um den Platz links in der Viererkette ist Barcelonas Jordi Alba, der gemeinsam mit Messi nach Zürich kommt. Der Argentinier fiel 2013 wegen diverser  Muskelverletzungen monatelang aus. Trotzdem wurde er spanischer Meister, Supercupsieger und auch spanischer Schützenkönig, außerdem gewann er den "Goldenen Schuh" für Europas besten Torschützen. Der vierfache Weltfußballer brachte es 2013 auf 39 Tore in 40 Pflichtspielen für den FC Barcelona. Allerdings war der 26-Jährige nur in 26 dieser Partien über die komplette Distanz im Einsatz und dabei auch nicht immer topfit. (APA, 12.1.2014)