Vatikanstadt - Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet am Sonntag angekündigt, dass er im kommenden Februar erstmals seit Beginn seines Pontifikats neue Kardinäle ernennen wird. Ein Konsistorium, bei dem 16 neue Kardinäle aus zwölf Ländern ernannt werden sollen, wird am 22. Februar stattfinden, teilte der Papst mit.
Zu den 16 neuen Kardinälen, die der Papst ernennen wird, zählt der seit Oktober als vatikanischen Staatssekretär amtierende Bischof Pietro Parolin, sowie der aus Mainz stammende frühere Bischof von Regensburg und derzeitige Präfekt der Glaubenskongregation, Ezbischof Gerhard Ludwig Müller. Außerdem ernannte Franziskus u.a. den Erzbischof von Westminster Vincent Nichols.
Fragen zur Familie
Franziskus führt auch die Tradition weiter, verdiente Kirchenmännern über 80 Jahre in den Kardinalsstand zu erheben. Zusätzlich zu den ernannten 16 werden drei weitere Erzbischöfe den Kardinalspurpur erhalten. Am 20. und 21. Februar plant der Papst außerdem ein Konsistorium, bei dem über Fragen zur Familie diskutiert werden soll.
Der Papst wird bei der feierlichen Zeremonie den neuen Kardinälen im Petersdom das traditionelle rote Birett und ihren Ring übergeben. Zuletzt hatte Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. im November 2012 sechs Kirchenmänner zu Kardinälen ernannt.
Das größte Konsistorium der Kirchengeschichte hatte 2001 Johannes Paul II. veranstaltet, als er gleichzeitig über 40 neue Kardinäle ernannte. Dabei überschritt er die von Paul VI. im Jahr 1968 erlassene Höchstzahl von 120 Wahlberechtigten - zeitweise gab es unter Johannes Paul 135 Purpurträger unter 80 Jahren. Den Kardinälen kommt bei der Führung der katholischen Kirche eine besondere Rolle zu. (APA, 12.1.2014)