Bild nicht mehr verfügbar.

Wird gleich abheben: Peter Prevc.

Foto: ap/Jönsson

Bad Mitterndorf – Mit einem Lächeln hat sich Gregor Schlierenzauer vom Balken abgestoßen und sein heuer letzter Flug von der Kulm-Schanze war ganz nach seinem Geschmack. Der 24-jährige Vortags-Dritte sprang am Sonntag mit 186 und 197,5 Metern als Zweiter neuerlich auf das Podest des Skiflug-Weltcup-Bewerbs. Er hatte nur 2,1 Punkte Rückstand auf den Slowenen Peter Prevc (186/198), der seinen Premierensieg feierte.

Prevc sicherte sich als Gesamt-Gewinner der zweitägigen Skiflug-Veranstaltung im steirischen Salzkammergut, der einzigen im Olympia-Winter, auch gleich die Trophäe für den Skiflug-Weltcup. "Ich habe im Sommer hart gearbeitet, ich bin einfach nur glücklich", sagte der 21-Jährige. Nach zuletzt zwei zweiten Plätzen (Bischofshofen und Kulm am Samstag) sowie fünf Erfolgen mit dem Team stand er erstmals ganz oben auf dem Podest.

Morgenstern weiter auf gutem Weg

Einer der Gründe dafür, dass aus dem Skiflug-Wochenende auf dem Kulm noch ein Fest wurde – ein Fest mit insgesamt rund 100.000 Zusehern an drei Tagen – liegt im Unfallkrankenhaus Salzburg. Thomas Morgenstern ist nach seinem verheerenden Sturz im Training am vergangenen Freitag, bei dem er eine Lungenquetschung und eine Schädelverletzung erlitten hatte, auf dem Weg der Besserung. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut", sagte Österreichs Teamarzt Jürgen Barthofer am Sonntag nach einem Telefonat mit UKH-Primar Josef Obrist im ORF.

Ein neuerliches CT ergab keinen auffälligen Befund, der dreimalige Olympiasieger hat allerdings Gedächtnislücken. "Es wird noch etwas dauern, bis sich das löst", sagte Barthofer. Auf die Frage, ob Morgensterns Olympiastart in Sotschi denkbar sei, versicherte der Arzt nur, dass es in den nächsten drei Wochen kein Comeback geben werde.

Stochs Vorsprung schmilzt

Der Pole Kamil Stoch kommt nach dem neunten Platz als Weltcup-Führender zu seinen Heimbewerben in Wisla (Donnerstag) und Zakopane. Schlierenzauer hat als Gesamt-Zweiter aber nur noch elf Punkte Rückstand. Seinen 15. Skiflug-Sieg verpasste Schlierenzauer knapp, er freute sich über die tolle Stimmung vor 30.000 Zuschauern und den positiven Trend.

"Das Gefühl in der Luft war sensationell, ich bin sehr zufrieden", erklärte der Rekord-Gewinner auf den größten Schanzen. Sein Selbstbewusstsein stieg dank der Steigerung im Technik-Bereich. "Es gab gute Aha-Erlebnisse, der Weg stimmt. Das nehme ich als Motivation mit für die weiteren Wettkämpfe", betonte Schlierenzauer. "Aber es gibt schon noch große Reserven."

Poppinger zeigt auf

Zweiter Österreicher in den Top Ten war der Tiroler Manuel Poppinger. Der 24-Jährige schaffte als Achter (181/187) seine beste Platzierung. "Das erste Mal richtig im Weltcup dabei und dann gleich so ein Platz, was will man mehr", sagte der Zwölfte vom Vortag. Lokalmatador Wolfgang Loitzl (172/187,5) erreichte einen Tag vor seinem 34. Geburtstag den elften Rang. "Das war wieder ein guter zweiter Sprung, ich habe mich wieder nach vorne gekämpft und bin nicht so weit weg von den besten Fliegern", erklärte der Mitterndorfer.

Für Michael Hayböck, den Zehnten des Vortags, und Martin Koch lief es hingegen nicht nach Wunsch. "Durch einen kleinen Wackler über dem Vorbau habe ich etwas Weite verloren. Ich war beim Wettkampfverlauf nicht bei den Glücklichen", meinte der Oberösterreicher nach seinem 16. Platz (168/181,5). Der WM-Dritte Koch (176/162) kam in seiner letzten Saison über den 28. Platz nicht hinaus und muss um weitere Einsätze bangen.

Ex-Weltmeister Simon Ammann hatte nach dem ersten Durchgang mit 8,1 Punkten Vorsprung auf Prevc geführt. Er verpasste seinen ersten Weltcup-Sieg im Skifliegen nach Weiten von 195 und 190 m um nur 3,5 Punkte und bleibt in Österreich weiter sieglos. (APA/lü – 12.1. 2014)