Bild nicht mehr verfügbar.

Ausgezeichnet.

Foto: AP/Schmidt

Bild nicht mehr verfügbar.

Gerührt.

Foto: EPA/Schmidt

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Beste und die Beste.

Foto: AP/Schmidt

Der Weltfußballer des Jahres 2013 heißt Cristiano Ronaldo. Der Portugiese erhielt am Montag im Rahmen der FIFA-Gala in Zürich den begehrten "Ballon d'Or". In der Wahl unter Nationalteam-Trainern, -Spielern und ausgewählten Journalisten hatte sich der Real-Madrid-Star mit 1.365 Punkten vor dem Sieger der vergangenen vier Jahre, Lionel Messi (1.205), und Bayerns Franck Ribery (1.127) durchgesetzt.

Nach der Bekanntgabe war Ronaldo zu Tränen gerührt. "Es ist schwierig zu beschreiben, was ich gerade fühle. Es ist großartig, diesen Ballon d'Or gewonnen zu haben. Es ist ein sehr emotionaler Moment für mich", sagte der 28-Jährige, der mit seinem dreijährigen Sohn auf der Bühne stand und zunächst keine Worte fand.

Nachgelegt

Für Ronaldo endet in jedem Fall eine Leidenszeit. Viermal war er nach seinem Sieg 2008 nominiert. Viermal gewann sein großer Rivale Messi, der im vergangenen Jahr von zahlreichen Verletzungen geplagt wurde. Dadurch war der Weg frei für Ronaldo, der in seiner Dankesrede mit tränenerstickter Stimme unter anderem auf Portugals kürzlich verstorbene Fußball-Ikone Eusebio und Nelson Mandela verwies.

Ronaldo gewann 2013 im Gegensatz zu Messi keinen einzigen Titel, überzeugte aber mit starken Leistungen für Real Madrid. Im abgelaufenen Jahr erzielte "CR7" in 51 Pflichtspielen für die Madrilenen 56 Tore.

Heynckes gekrönt

Als Trainer des Jahres wurde Jupp Heynckes ausgezeichnet, der mit den Bayern im abgelaufenen Jahr Meisterschaft, Cup und Champions League gewann und danach für Josep Guardiola Platz machte. "Ich freue mich, dass ich meine Laufbahn mit so einer Auszeichnung krönen kann. Es ist etwas, dass ich mir vor zehn Jahren nicht erträumt habe", sagte der Deutsche in seiner Dankesrede.

Vor Alex Ferguson (vormals Manchester United) und Jürgen Klopp (Dortmund) wurde Heynckes zum besten Trainer 2013 gekürt - als erster deutscher Coach überhaupt. "Natürlich freue ich mich über den Titel, das ist doch selbstverständlich", sagte Heynckes. "Ich habe in fast 50 Jahren im Fußball alles erlebt, natürlich ist es schön, heute hier zu sein", sagte er. Klopp hatte sich überhaupt keine Siegchancen ausgerechnet. "Ich bin eigentlich nur hier, um dem Jupp als einer der ersten gratulieren zu können", scherzte er.

Angerer, Pele und der afghanische Fußballverband

Auch der Titel für die Welt-Trainerin ging nach Deutschland - DFB-Teamchefin Silvia Neid erhielt den Preis wie 2010. Sie wurde damit für den EM-Titel geehrt. Ihre Landsfrau, DFB-Torfrau Nadine Angerer, wurde als weltbeste Spielerin ausgezeichnet.

Außerdem ist Brasiliens Fußballidol Pele mit einer bisher einmaligen Sonderausgabe des Ballon d'Or für sein sportliches Lebenswerk ausgezeichnet worden. "Es ist an der Zeit, dass man einen besonderen Spieler erwähnt. Es ist der erste Ehrenpreis. Es gibt viele Namen, aber wenn man an Fußball denkt, gibt es einen, der alle turmhoch überragt", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter in seiner Laudatio.

Zlatan Ibrahimovic durfte sich über den Puskas-Award für das schönste Tor freuen. Geehrt wurde der Schwede für seinen spektakulären Fallrückzieher-Treffer am 13. November 2012 im Testspiel gegen England. Der frühere IOC-Präsident Jacques Rogge nahm den Presidential Award für besondere Verdienste für den Fußball mit nach Hause. Der Fairplay-Preis ging an den afghanischen Verband.

Alaba nicht dabei

Österreichs Fußball-Star David Alaba hat es unterdessen nicht in die Weltauswahl 2013 geschafft. Als beste Abwehrspieler wurden Philipp Lahm (Bayern), Sergio Ramos (Real Madrid), Thiago Silva (Paris St. Germain) und Dani Alves (Barcelona) ausgezeichnet.

Nach den Angaben der internationalen Spielervereinigung (FIFPro) hat Alaba bei der Wahl zu den besten Verteidigern den achten Platz belegt. Vor ihm lagen Thiago Silva, Sergio Ramos, Dani Alves, Philipp Lahm, David Luiz (Chelsea), Gerard Pique (Barcelona) und Marcelo (Real Madrid), unmittelbar hinter ihm Jordi Alba (Barcelona).

Der Gewinn von fünf Titeln (Meisterschaft, Cup, Champions League, europäischer Supercup, Club-WM) reichte für den Linksverteidiger aus Wien nicht, um in den elitären Kreis aufgenommen zu werden. Dafür scheinen in der Abwehrreihe mit Lahm und Alves gleich zwei gelernte Rechtsverteidiger auf.

Barcelona dominiert

Trotz der Erfolge der Bayern stellte Barcelona mit Alves, Xavi, Andres Iniesta und Lionel Messi die meisten Weltauswahl-Akteure, dahinter folgten der deutsche Rekordmeister mit drei Spielern (Lahm, Manuel Neuer, Franck Ribery) sowie Real Madrid (Cristiano Ronaldo, Ramos) und Paris St. Germain (Zlatan Ibrahimovic, Thiago Silva) mit jeweils zwei Spielern.

Organisiert wird die Wahl von der Profivereinigung (FIFPro) und der FIFA. Im Vorjahr wurde die Weltauswahl ausschließlich von Spielern aus der spanischen Primera Division gebildet, die auch diesmal mit sechs Kickern den Ton angibt.

Ronaldo und Messi sind mit jeweils sieben Einberufungen ins "Dream Team" Rekordhalter, Xavi schaffte das Kunststück sechsmal, Iniesta fünfmal und Alves sowie Ramos je viermal. (APA/red 13.01.2014)

Auszeichnungen im Rahmen der FIFA-Gala am Montag in Zürich:

Weltfußballer des Jahres 2013: Cristiano Ronaldo (POR/Real Madrid)

Weltfußballerin des Jahres: Nadine Angerer (GER/Brisbane Roar, künftig Portland Thorns)

Trainer des Jahres: Jupp Heynckes (GER/früher Bayern München)

Trainerin des Jahres: Silvia Neid (GER/deutsches Nationalteam)

Puskas-Preis (schönstes Tor): Zlatan Ibrahimovic (SWE/Paris St. Germain/Fallrückzieher-Tor für Schweden in Länderspiel gegen England)

Presidential Award (herausragender Beitrag zum Wohle des Fußballs): Jacques Rogge (BEL/ehemaliger IOC-Präsident)

Fairplay-Preis: Verband Afghanistan.

Ehren-Preis für außergewöhnliche Leistungen: Pele (BRA/dreifacher Weltmeister)

Weltauswahl 2013: Manuel Neuer (Bayern) - Philipp Lahm (Bayern), Sergio Ramos (Real Madrid), Thiago Silva (Paris St. Germain), Dani Alves (Barcelona) - Andres Iniesta (Barcelona), Xavi (Barcelona), Franck Ribery (Bayern) - Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain), Lionel Messi (Barcelona)