Volker Mehl: "So schmeckt das Glück. Meine ayurvedische Heimatküche". Kailash-Verlag 2013, 224 S., 20,60 Euro

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Mehr Gemüse, weniger Fleisch: Wer sich für 2014 gesündere Ernährung verordnet hat, braucht professionelle Anleitungen, um das Projekt nachhaltig zu gestalten.

Es wäre naiv zu glauben, dass das, was in der klassisch österreichischen Küche als Beilage gilt, plötzlich als Hauptspeise glücklich machen kann. Vegetarisches Kochen erfordert ein ziemlich radikales Umdenken, wenn es ein Genuss sein soll.

Man braucht mehr Zeit, muss ganz neue Arten von Lebensmittel einkaufen und kochen lernen (Linsen, Getreide) und darin erst Routinen entwickeln. Wer das schafft, wird nicht mehr unter dem Fleischverzicht leiden müssen.

Neu interpretieren

Eine gute Anleitung dazu kommt vom deutschen Koch Volker Mehl. Der Titel des Buches "So schmeckt das Glück" mag zwar ein bisschen betulich sein, seine Kochanleitungen sind es nicht. Basis für all seine Rezepte ist die ayurvedische Ernährungslehre, die der deutsche Koch für hiesige Breiten adaptiert.

Einen kurzen theoretischen Teil für Interessierte stellt Mehl seinen Rezepten als Einleitung voran. Dann geht es ans Eingemachte: Frühstücksbrei aus sämtlichen Getreidearten, köstlich gewürzte Suppen, viele Soßen, die zu gefülltem Gemüse, Aufläufen und Laibchen gegessen werden sollten - und schließlich Süßspeisen; sie werden in ungewohnten Kombinationen und Würzmischungen präsentiert.

Der Mix aus Vertrautem und neu Interpretiertem macht den Reiz dieses vegetarischen Kochbuches aus, das über weite Strecken sehr persönlich und biografisch gehalten ist. Doch: Wer die Rezepte dieses Buches durchgekocht hat, hat richtig gute Alternativen zu Fleisch im Talon. (Karin Pollack, DER STANDARD, 14.1.2014)