Die Sekte Scientology hat bei einer Neujahrsrede erneut die Aufmerksamkeit von Blogs und Medien auf sich gezogen. Dieses Mal mit einer Videomontage, die misslungen ist. Zumindest ist sie aufmerksamen Beobachtern aufgefallen und wurde sogleich dokumentiert.
Neujahrsrede von Miscavige
Sektenchef David Miscavige hat bei der Rede in Florida über die irische Hauptstadt Dublin gesprochen und dem Publikum dabei vermitteln wollen, dass über drei Prozent der Dubliner Bevölkerung mittlerweile mit Literatur von Sektengründer L. Ron Hubbard ausgestattet sei.
Angebliche Kampagne
Dabei wird im Speziellen der Radiosender Ocean FM erwähnt, der dazu beigetragen haben soll, Botschaften der Sekte zu verbreiten. Miscavige zeigte dabei ein Video, in dem die angeblichen Moderatoren im Studio von Ocean FM zu sehen sind. Dabei sagt er, dass durch solche Aufklärungsmaßnahmen Drogen-Kriminalität um 85 Prozent gesunken sei. Auch andere Radiosender werden von Miscavige im Zusammenhang mit der Anti-Drogen-Kampagne erwähnt.
Klare Distanzierung
Doch der Radiosender distanzierte sich laut "Newstalk" von den Bildern und meint sogar, dass es sich gar nicht um ihr Studio handelt und auch der Moderator sei völlig unbekannt. BBC Radio Foyle hat ebenfalls von seinem Auftritt in dem Video distanziert. "Yes it's a fake", schreiben die Social Media Manager des Unternehmens auf Twitter.
Photoshop-Zauber
"Dialogue Ireland" beschreibt zudem, dass einzelne Ausschnitte aus dem Video gephotoshoppt wurden. So wurde beispielsweise der Schriftzug "Scientology" auf eine Hausmauer montiert und ein Plakat ins Fenster "gezaubert", um den Eindruck entstehen zu lassen, dass es dort eine Niederlassung von Scientology gebe. In Wirklichkeit ist dort aber keine Spur von Scientology zu finden. Der Autor meint, dass man bei genauem Hinsehen bemerkt, dass hier einiges nachbearbeitet wurde.
Scientology wird immer wieder im Zusammenhang mit Photoshop Fails erwähnt, zuletzt im Mai 2013, als eine Menschenmasse bei einer Eröffnungsfeier dazugeschummelt wurde – der WebStandard berichtete. (red, derStandard.at, 16.1.2014)