Werger, Plöchl, DJ Ötzi: die "Herz aus Österreich"-Juroren.

Foto: Puls 4

Steffi Werger ist eine Frau, die ihre Geschmacksurteile leicht verständlich formuliert. Sie ist neben der Tiroler Songwriter-Ikone DJ Ötzi und dem wortgewaltigen Mühlviertler Dialektpoeten Lukas Plöchl Jurorin der landesweit bedrohlich plakatierten Castingshow-Gaudi "Herz von Österreich" (Freitags, 20.15 Uhr auf Puls 4).

In dieser patriotischen Aus­tropop-Show, die mit heimischer Musik und chauvinistischem Gehabe den Stolz auf Mutterbrust und Vaterland etwas gar stark strapaziert, fallen dann unmissverständliche Geschmacksurteile wie: "Meine Mittelbauchfalte hat nicht vi­­briert." Oder auch, eh nicht an einen Kandidaten gerichtet, sondern mehr philosophisch gemeint: "Du bist zwoa a Oarsch, aba schnacksln kinn' ma trotzdem."

Die Dieter Bohlin aus dem steirischen Kulturraum sorgt also gemeinsam mit dem selbst für Oberösterreicher nicht immer ganz verständlichen Track­shitta für Bodenhaftung. Für das Internationale ist dann eher DJ Ötzi zuständig, der zuletzt mit folgendem Wertungskriterium gleich zu Beginn einen verdienten Start-Ziel-Sieg einfuhr: "Es muass mi touchen."

Wenigsten kennt sich aber der Ötzi im Gegensatz zur Werger in der Musiktheorie aus: "A Moll-Gschicht is ned meins, i steh' mehr auf Dur, oiso auf so hohe ... Dings." Werger gibt sich dafür speziell bei Kandidatinnen etwas, nun ja, ungnädiger als bei feschen Buam:"„Reiß di z'samm. Na ja, wenigstens singen kann's."

Die Buben nämlich, die Diskontlederhosen tragen und einmal werden wollen wie der Andreas Gabalier, die kommen allesamt gut weg. Auch wenn sie laut Werger vorher eines müssen: "In die Lederhosn ­muasst aba nu einiwachsen." (Christian Schachinger, DER STANDARD, 17.1.2014)