Wien - Georg Pangl wird sich am Freitagvormittag noch einmal der Presse stellen, er ist dann bereits Ex-Vorstand der österreichischen Fußballbundesliga. Neben ihm wird Präsident Hans Rinner sitzen. Die Trennung sei einvernehmlich und nach reiflicher Überlegung seinerseits erfolgt, sagte Pangl am Donnerstag dem Standard. "Es gibt keinen Skandal und auch keine Schmutzwäsche, die gewaschen werden muss." Pangl über die Gründe des Abschieds nach knapp zehn Jahren: "Ich hatte das Gefühl, dass zu wenig weitergeht, die Entwicklung zu langsam ist. Irgendwie bin ich an die Grenzen gestoßen."

Markus Kraetschmer ist erstens Wirtschaftsvorstand der Wiener Austria, zweitens der erste Vizepräsident der Liga, in deren Aufsichtsrat er sitzt. Die Trennung von Pangl habe ihn "nicht geschockt. Sie ist sauber verlaufen, der Zeitpunkt ist gut gewählt, wir haben Winterpause." Die Liga versinke jetzt sicher nicht im Chaos. In der nächsten Woche wird der Aufsichtsrat tagen. "Es geht dabei um Grundsätzliches, etwa um die Frage, wie die Geschäftsstelle der Bundesliga künftig strukturiert und aufgestellt sein soll." Die beiden anderen Vorstände, Christian Ebenbauer (Rechtsfragen, Spielbetrieb) und Reinhard Herovits (Finanzen, Lizenzierung) werden Pangls Agenden interimistisch übernehmen, quasi das gemeinsame Sprachrohr sein.

"Leicht schizophrene Situation"

Kraetschmer bezeichnet die Situation der österreichischen Fußballliga als "leicht schizophren. Einerseits sind die sportlichen Erfolge da, wir waren in der Champions League, Salzburg ist noch immer im internationalen Geschäft, und Rapid hat auch gepunktet. Anderseits gibt es den Wettskandal, eine schlechte Infrastruktur, zu viele Matches in der Kälte, fragwürdige Anstoßzeiten, den Punkteabzug für die Admira und einen enormen Zuschauerschwund. Ich bin da bei Pangl. Die Probleme müssen rascher angegangen und gelöst werden."

Der 48-jährige Pangl ist bereit für neue Aufgaben. "Leben bedeutet auch Veränderung." Er gedenkt, dem Kick treu zu bleiben. Einen Job bei der Vereinigung der europäischen Fußballprofiligen (EPFL) schließt der Burgenländer nicht aus. "Fix ist nichts." (hac, 17.01.2014)