Illustration: Thomas Bergmayr

Im Rahmen ihres Zukunftsschwerpunkts hat die BBC eine sehenswerte Großgrafik erstellt, die einen Ausblick auf das weitere Schicksal der Erde gibt. Diese Prognose reicht nicht weniger als 100 Trillionen Jahre in die Zukunft. Zu beachten ist dabei, dass in der Grafik die im Englischen gebräuchliche "kurze Leiter" verwendet wird: "Quintillion" wird daher im Deutschen zu Trillion, "quadrillion" zu Billiarde, "trillion" zu Billion.

Man kann sich ziemlich lange zwischen den Eckdaten dieser Zukunftshistorie, die aus verschiedenen Quellen (Studien ebenso wie Spekulationen) zusammengestellt wurde, hin und her schlängeln. Nur ein paar Beispiele: 1.000 Jahre wird es dauern, bis aufgrund der Präzession der Erdachse wieder einmal ein neuer Stern in die Rolle des Nordsterns schlüpft. Der Doppelstern Gamma Cephei übernimmt dann die Fackel von dem uns vertrauten Stella Polaris. Schon zwanzigmal so lange wird es dauern, bis die Gegend um Tschernobyl wieder eine unbedenkliche Strahlenbelastung aufweist.

Schöne Aussichten

Manche Daten sind das Ergebnis reiner Hochrechnung von Wahrscheinlichkeiten – etwa das Aussterben fast aller heute verwendeten Wörter in 1.000 Jahren oder der Einschlag eines kilometergroßen Asteroiden in 500.000 Jahren. Rein rechnerisch könnten wir auch in 50 Millionen Jahren die gesamte Galaxis kolonisieren, ohne jemals einen Weg gefunden zu haben, wie man die Lichtgeschwindigkeit überschreitet. Trotzdem ist nicht gesagt, dass eines dieser Ereignisse eintreten wird.

Andere sind dagegen unvermeidlich: In etwa zehn Millionen Jahren wird sich der afrikanische Kontinent aufspalten, in 5,4 Milliarden Jahren die Sonne zum Roten Riesen aufblähen. Und in 100 Billionen Jahren endet die Bildung neuer Sterne – danach leuchten im Universum nur noch Altbestände wie Weiße Zwerge, wenn auch noch für lange Zeit. Und sollte die Erde die Wandlung der Sonne zum Roten Riesen überstanden haben, dann wird auch sie – wenn auch als lebloser Körper – bis zum Ende dieser beeindruckenden Zeitskala durchhalten.

--> BBC: "Timeline of the far future"

(red, derStandard.at, 18. 1. 2014)