Wien – Was ist Glück? Für Michael Ostrowski zuerst einmal richtig harte Arbeit. "Mit starkem körperlichem Einsatz" nimmt sich der Steirer in "Herr Ostrowski sucht das Glück" (ab Dienstag, 28. Jänner, 23.05 Uhr, ORF) dieser komplexen Frage an.
Sechs Folgen schrieb Ostrowski zusammen mit Thomas Fürhapter, Regie führt Chris Weisz. Der ORF produzierte. Hergestellt wurde die Serie von FCKW und Saikofilm. Kunst, Showbusiness, Esoterik, Grenze, Rausch und in der ersten Folge Sex werden einer peinlich genauen Überprüfung auf ihre Glückstauglichkeit unterzogen. Zum Auftakt forscht der "Reporter des Glücks" mit Domina, Erotiktrainer und Tantralehrerin am lebenden Objekt.
Solch Expertentum macht sich DER STANDARD zunutze und bittet Glückskapazunder Ostrowski um seine Expertise zu den ewigen Wahrheiten des Glücks.
"Jeder ist seines Glückes Schmied"
Ostrowski: Ja, das ist hoffentlich richtig. Außer man ist eineinhalb Jahre alt und lebt in einem Krisengebiet mit Krieg – zum Beispiel.
"Grüß Gott, tritt ein, bring Glück herein"
Ostrowski: Kann ich total unterschreiben. Es ist der Gast König und der Gastgeber Kaiser.
"I should be so lucky, lucky, lucky, lucky"
Ostrowski: Das heißt nichts anderes, als dass es mir eigentlich gut gehen sollte, aber es geht mir nicht gut. Meistens bin ich dann auch ein bisschen selbst schuld. Aber so als Ausdruck eines Gefühlsüberschwangs finde ich es sehr treffend. Eigentlich sollte es mir besser gehen. Warum haben wir nicht den regelmäßigen Geschlechtsverkehr, der uns eigentlich zusteht? Das ist die gleiche gesellschaftspolitische Frage.
"Das Glück ist mancher Art, und es lässt jedem seinen Bart"
Ostrowski: Das ist sicher ein muslimisches Sprichwort, und ich muss darüber wirklich nachdenken. Aber es heißt natürlich, dass jeder auf seine Art glücklich ist. Ob mit einem aufgezwirbelten Schnauzer oder mit einem Vollbart. Schön. Das scheint sehr demokratisch zu sein.
"Das Glück ist blind"
Ostrowski: Das habe ich auch oft gedacht. Das Glück ist wirklich blind, weil es mich nicht gefunden hat.
"Das Glück ist ein Vögelein, man meint, man hätt's schon, und wie man's fangen will, da fliegt es davon"
Ostrowski: Auch das ist richtig, denn das Glück ist wie ein wildes Vöglein, das sich nicht zähmen lässt. Man darf nicht versuchen, es in einen Käfig zu sperren, insofern, ja.
"Glück und Glas, wie leicht bricht das"
Ostrowski: Das ist die Angstmache. Kaum ist man glücklich, muss man aufpassen, dass es nicht schon wieder vorbei sein könnte.
"Das Glück ist ein Rindvieh und sucht seinesgleichen"
Ostrowski: Ein Glück kommt selten allein, sage ich darauf.
"Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist"
Ostrowski: Ja, das ist auch österreichisch, denn man denkt sofort, oje, was wirklich zu schön ist, das kann nicht wahr sein. Aufpassen.
"Das Glück ist wie ein Bus, auf den man lange warten muss. Und kommt er endlich angewetzt, so ruft der Schaffner: 'Schon besetzt!'"
Ostrowski: Das ist eine sehr österreichische Sicht der Dinge, wie ich finde. Das hat sehr viel mit der ÖBB zu tun und mit den Pendlerzügen, die so überlaufen sind, weil so viele Strecken ausgefallen sind. Eine lange Geschichte.
Der Trailer: Herr Ostrowski sucht das Glück ab Dienstag, 28. Jänner, 23.05 Uhr im ORF.
"Glück besteht aus einem hübschen Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung"
Ostrowski: Ja, damals, was haben sie schon gehabt! Es hat ja noch keine Computer gegeben. Ich kann das für die damalige Zeit unterschreiben, heute würde ich Fernseher und Handy dazunehmen. (Doris Priesching, Video: Maria von Usslar, DER STANDARD, 18./19.1.2014)