Rangun - Knapp drei Jahre nach dem Ende der Militärherrschaft in Burma (Myanmar) haben die Streitkräfte weitere 96 Kinder und Jugendliche in die Freiheit entlassen. Die UNO begrüßte am Samstag den "historischen Schritt" auf dem Weg, den Einsatz von Kindersoldaten in dem südostasiatischen Land endgültig zu beenden. Wie viele Minderjährige weiterhin vom Militär ausgenutzt werden, ist nicht bekannt.

Seit die neue Regierung und die Armee vor eineinhalb Jahren ein Abkommen mit den Vereinten Nationen über das heikle Thema geschlossen haben, wurden insgesamt 272 Kinder aus den Streitkräften nach Hause geschickt. Die jüngste Freilassungswelle sei ein "starkes Bekenntnis" von Regierung und Militär, eine Praxis zu beenden, welche "die Leben, die Hoffnungen und die Träume von Kindern stiehlt", sagte Bertrand Bainvel, Burma-Beauftragter des UN-Kinderhilfswerks UNICEF.

Burma wurde Jahrzehnte von einer Militärjunta beherrscht, erst seit März 2011 gibt es eine formal zivile Regierung. Den Streitkräften wurden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Kinder und Zivilisten sollen unter anderem als Minensucher missbraucht worden seien. Die UNO wirft auch den Rebellenorganisationen des Landes vor, Kinder zu rekrutieren. Solange dies nicht gestoppt werde, könne kein "neues Burma" aufgebaut werden, sagte Bainvel. (APA, 18.1.2014)