Sanaa - Bei einem Anschlag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist am Samstag ein iranischer Diplomat getötet worden. Unbekannte feuerten nach Angaben der Polizei aus einem Kleintransporter heraus drei Mal auf den Mann, als dieser gerade die Residenz des iranischen Botschafters im Diplomatenviertel Hadda verließ. Von den Angreifern fehlte zunächst jede Spur.

Ein Arzt des behandelnden Krankenhauses in Sanaa berichtete, Alsi Asghar Assadi sei von drei Kugeln getroffen worden und nach einer Notoperation seinen Verletzungen erlegen. Im Krankenhaus hatte es zunächst geheißen, der Mann habe eine Verletzung an der Schulter davongetragen. Später verlautete dann, auch der Magen und der Unterleib seien getroffen worden. Der Diplomat sei vom OP-Bereich auf die Intensivstation gebracht worden, wenig später aber gestorben. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Teheran verurteilte den Angriff scharf.

Gespanntes Verhältnis

Das Verhältnis zwischen dem schiitisch dominierten Iran und dem überwiegend von Sunniten bevölkerten Jemen ist gespannt. Sanaa wirft Teheran unter anderem vor, die schiitischen Saidi-Rebellen im Norden des Jemen zu unterstützen. Im Juli vergangenen Jahres war in Sanaa ein iranischer Diplomat verschleppt worden. Bis heute ist er in den Händen der mutmaßlich islamistischen Entführer.

In den vergangenen Monaten hat es immer wieder Angriffe auf ausländisches Botschaftspersonal im Jemen gegeben. Anfang Oktober wurde ein Sicherheitsbeamter der deutschen Botschaft erschossen, als er sich einem Entführungsversuch widersetzte. Ende November erschossen Unbekannte auf offener Straße einen weißrussischen Militärexperten, der im Auftrag eines privaten Sicherheitsunternehmens für die jemenitische Armee arbeitete. Im Dezember wurde der japanische Konsul von maskierten Männern in Hadda aus seinem Wagen gezerrt und niedergestochen - er überlebte schwer verletzt. (APA, 18.1.2014)