Abu Dhabi - Das oberste Bundesgericht in Abu Dhabi hat am Dienstag 30 Männer wegen islamistischer Aktivitäten zu Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren verurteilt. Die 20 ägyptischen und zehn Staatsbürger aus den Emiraten sollen eine "illegale Zelle" der islamistischen Muslimbruderschaft gegründet haben. Gegen sechs angeklagte Ägypter war in Abwesenheit verhandelt worden.

Gegen das Urteil kann keine Berufung eingelegt werden. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten außerdem vorgeworfen, unter ägyptischen Gastarbeitern Geld für die von 2012 bis 2013 in Ägypten regierende Muslimbruderschaft gesammelt zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete das Strafverfahren als "weitgehend unfair". Die Angeklagten seien bei den Verhören gefoltert worden. Auch sei ihnen Rechtsbeistand verweigert worden.

Einige der Verurteilten gehören der Organisation Al-Islah an, die als Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft gilt. Politische Parteien sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verboten. Politische Prozesse gegen Oppositionelle und Islamisten sind nicht selten. (APA, 21.1.2014)