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Google-Glass-Träger sind in Kinos nicht gerne gesehen.

Foto: AP Photo/Jeff Chiu

Der Gegenwind, der Google Glass schon jetzt entgegenbläst, dürfte für die Akzeptanz von Datenbrillen und ähnlichen Gadgets nicht förderlich sein. So berichten US-Blogs von einem Mann aus Ohio, der von Beamten festgenommen wurde, weil er die Brille im Kino getragen hatte. Er wurde verdächtigt, den Film mit der integrierten Kamera illegal mitgefilmt zu haben, wie der Betroffene dem Blog "Gadgeteer" schilderte.

Mehr als eine Stunde befragt

Der Film "Jack Ryan: Shadow Recruit" lief schon eine Stunde, da seien Beamte in den Kinosaal gekommen und hätten ihn aufgefordert mitzukommen. Er sei mehr als eine Stunde lang befragt worden - unter anderem darüber, wie viele Computer er besitze, wieso er den Film aufzeichne und an wen er ihn weitergeben wolle. Die Beamten hätten ihm gesagt, dass er nicht verhaftet sei und es sich um eine freiwillige Befragung handle. Man habe ihm aber zu verstehen gegeben, dass "ihm Schlimmes passieren würde", wenn er nicht kooperiere.

Kinokarten als Entschuldigung

Erst nachdem er den Beamten die Aufnahmen gezeigt habe, die er mit Google Glass gemacht habe, seien sie überzeugt gewesen, dass er den Film nicht heimlich aufgezeichnet hatte. Danach habe der Betreiber des Kinos einen Mitarbeiter der Motion Picture Association of America (MPAA) gerufen, der sich dafür entschuldigt habe. Als Entschädigung habe der Google-Glass-Träger Kinokarten geschenkt bekommen.

Vorfall bestätigt

Gegenüber "The Verge" bestätigte ein Sprecher der Kinokette AMC den Vorfall. "Filmdiebstahl" sei sehr ernst, und Kinomitarbeiter würden die MPAA bei verdächtigen Besuchern verständigen. In diesem Fall habe der MPAA-Mitarbeiter Beamte der "US Immigration and Customs Enforcement"-Abteilung von Homeland Security gerufen, die für Piraterie zuständig sei.

Ein Gerät zu tragen, das Videos aufzeichnen kann, sei im Kinosaal nicht angebracht, erklärte AMC. Der Mann sei von dem Vorfall nach eigenen Angaben sehr erschüttert. Er trage Google Glass mit einer optischen Brille und habe bei Kinobesuchen zuvor noch nie Probleme gehabt. (br, derStandard.at, 22.1.2014)