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Im Vorjahr stieg die Zahl der Krankheitsfälle durch die Frühsommer-Meningoenzephalitis im Vergleich zu 2012 zwar deutlich an, derartige Schwankungen der Inzidenz sind aber geradezu typisch für die Epidemiologie der FSME in Zentraleuropa", betonen die Virologen der MedUni Wien.

Foto: apa/dpa/Stephan Jansen

Wien - In den vergangenen 12 Monaten gab es in Österreich mit 98 registrierten FSME-Erkrankungen fast doppelt so viele wie im Jahr 2012 (52). "Derartige jährliche Schwankungen der Inzidenz (Häufigkeit; Anm.) sind geradezu typisch für die Epidemiologie der FSME in Zentraleuropa", berichten Experten vom Department für Virologie der MedUni Wien in der Fachpublikation "Virusepidemiologische Information". Schließlich war die Anzahl der Krankheitsfälle im Jahr 2011 (113) ähnlich hoch wie 2013.

Allerdings breitete sich die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis in Österreich immer weiter im Westen aus. Die meisten Infektionen erfolgten im vergangenen Jahr in Oberösterreich, Tirol, der Steiermark und Kärnten. "Während bisher Kärnten und die Steiermark die höchsten Inzidenzen aufwiesen, haben jetzt Oberösterreich und Tirol praktisch gleichgezogen, und in allen vier Bundesländern war die Inzidenz 2013 mit 11 bis 15 pro 100.000 Einwohnern doppelt so hoch wie im gesamtösterreichischen Durchschnitt (rund sechs)", erklären die Experten.

Babys im Prinzip ähnlich gefährdet wie Erwachsene

Etwa die Hälfte der FSME-Patienten hatte ein Alter von 50 Jahren überschritten. "Allerdings waren auch relativ viele Kinder betroffen. Das Kind einer ungeimpften Mutter wurde im Mai in Kärnten von einer Zecke infiziert. Zum Glück kam es rasch zu einer Rückbildung der klinischen Symptomatik, und das Kind konnte nach zwei Wochen aus dem Spital entlassen werden, wurde aber über einige Monate weiter antiepileptisch behandelt", erläutern die Virologen. Auch danach wurde noch eine leichte Entwicklungsverzögerung der motorischen Fähigkeiten registriert.

Den Fachleuten zufolge sind Babys im Grunde ähnlich gefährdet wie Erwachsene, allerdings sei das Risiko eines Zeckenbisses in den ersten Lebensmonaten geringer.

2013 gab es zumindest einen FSME-bedingten Todesfall. Es handelte sich um einen 53-jährigen ungeimpften Oberösterreicher, der  an einer Meningoenzephalitis erkrankte. Nach zwei Monaten im Koma erlag der Mann einem Multiorganversagen. Im Fall eines 61-jährigen mehrfachkranken und immungeschwächten Oberösterreichers konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob die Meningoenzephalitis direkt die Todesursache war oder nur indirekt dazu beigetragen hat. (APA/red, derStandard.at, 22.1.2014)