Wien - "Simplify things": So nannte EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou die Idee hinter dem neuen EU-Programm "Erasmus+", das am Mittwoch bei einer Konferenz in der Wiener Hofburg präsentiert wurde. Erasmus+ bündelt alle Bildungs- und Jugendprogramme und integriert erstmals auch den Sportbereich.
"Viele wussten nicht, welches Programm das richtige für sie ist und wo sie sich bewerben müssen", sagte Vassiliou über "das populärste Programm der EU". Bis 2020 stehen 14,7 Milliarden Euro zur Verfügung, das sind um 40 Prozent mehr als bisher.
Bildung sei zum Zentralpunkt der EU-Politik geworden, erklärte Vassiliou angesichts der Kluft zwischen schlecht ausgebildeten Arbeitslosen und zugleich dringend Arbeitskräfte suchenden Firmen. Erasmus solle auch "eine Brücke zwischen Bildung und Arbeitsmarkt" schlagen.
Die vier Vassiliou flankierenden Minister - Gabriele Heinisch-Hosek (Unterricht), Sophie Karmasin (Jugend), Reinhold Mitterlehner (Wissenschaft) und Gerald Klug (Sport) - repräsentierten die Spannweite von Erasmus+.
Der Großteil fließt in den Bildungsbereich (77,5 Prozent), zehn Prozent in den Jugendsektor, 3,5 Prozent in Garantien für Studiendarlehen, 1,9 Prozent in Jean-Monnet-Aktivitäten (Lehre und Forschung zu europäischer Integration) und 1,8 Prozent in Sport.
Nach Österreich fließen 2014 aus dem neuen Programm rund 28 Millionen Euro. Bis 2020 sollen 100.000 jugendliche Teilnehmer profitieren (2007 bis 2013 waren es 65.000). (nim, DER STANDARD, 23.1.2014)