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Will endlich seinen ersten Sieg in Kitzbühel: Bode Miller.

Foto: Reuters/Rattay

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Adrien Theaux schmeißt sich aus dem Starthaus. Im Hintergrund die Bergstation der Hahnenkamm-Gondel.

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Bode Miller war am Donnerstag im ersten Abfahrtstraining in Kitzbühel eine Klasse für sich. Der Routinier aus den USA deklassierte auf der Streif die Konkurrenz und war gleich 0,96 Sekunden schneller als Gesamtweltcup-Leader Aksel Lund Svindal aus Norwegen. Der drittplatzierte Salzburger Hannes Reichelt hatte schon 2,35 Sekunden Rückstand.

Hausberg und Traverse nicht befahrbar

Gefahren wurde aufgrund der weiter prekären Pistensituation nicht über den Hausberg und die Traverse, sondern über die Umleitung Ganslernhang. Am Donnerstag Abend stellte FIS-Renndirektor Günter Hujara dann klar, dass Hausbergkante und Traverse auch nicht im Rennen gefahren werden. "Der Schnee am Hausberg ist tot. Wir fahren eine Abfahrt, aber wir werden sie so sicher machen wie möglich", meinte Hujara.

Bei den Videoanalysen der kommenden Tage wird Millers - vor allem im oberen Bereich eindrucksvolle - Trainingsfahrt ganz besonders oft über die Bildschirme in den Teamquartieren flimmern. "Ich konnte in den Schlüsselpassagen sehr viel Geschwindigkeit mitnehmen, meine Ski waren unglaublich schnell", meinte Miller nach seiner Demonstration.

Der 36-Jährige berichtete, dass er mit seinem Head-Servicemann Chris Krause bereits den gesamten bisherigen Winter immer wieder am idealen Setup für Kitz getüftelt habe. Und wenn dies einer kennt, dann wohl Krause. Der US-Amerikaner war nämlich zuvor Servicemann von Kitz-Rekordsieger Didier Cuche gewesen. Miller wartet seit 2. Dezember 2011 (Abfahrt in Beaver Creek) auf seinen 34. Weltcup-Sieg, die Kitz-Abfahrt hat er noch nie gewonnen.

Reichelt "zu wenig Killer"

Reichelt bestätigte einmal mehr, dass er im Olympia-Winter aussichtsreichster ÖSV-Abfahrer ist. Miller bereitet ihm sicher keine schlaflosen Nächte. "Ich schlaf immer sehr gut, das wird weiter so sein. Bode war sehr, sehr genial. Respekt, aber meine Fahrt war bei weitem nicht ideal", sagte Reichelt, der weiß: "Zählen tut's am Samstag." Seine eigene Fahrt sei "zu wenig aggressiv, zu wenig Killer" gewesen.

Von einer "Streif light" zu sprechen, sei trotz der fehlenden finalen Höhepunkte aber schlichtweg falsch. "Im Steilhang schlagelts einen runter wie schon seit Jahren nicht mehr. Es ist eine Riesenüberwindung, sich da wie ein Berserker reinzuhauen", berichtete Reichelt.

Auch Matthias Mayer, als 18. zweitbester Österreicher, zog den Hut vor seinem Markenkollegen Miller: "Keine Ahnung, wo er die Zeit her hat. Da kommt wieder der alte Routinier durch, da hat er wieder einen ausgepackt." Klaus Kröll (20.) sah es positiv: "Schön, dass einer vorgezeigt hat, wie's geht." Max Franz (34.) meinte anerkennend: "Es gibt halt immer wieder Passagen, die Bode wie kein anderer fahren kann."

Wie Reichelt wurde auch Kitz-Titelverteidiger Dominik Paris (10.) aus Italien nicht nervös: "Bode fährt immer wieder solche Linien, das ist nichts Neues." Sogar den "Vogel" hat der Italiener Christof Innerhofer Miller gedeutet: "Ich hab Bode gefragt, ob er verrückt geworden ist. Er ist oben eine echte Killerlinie gefahren. Das war ein Traumlauf." Ein Opfer des teilweise starken Nebels im Bereich Hausberg wurde hingegen Romed Baumann (42.). Der Tiroler verfuhr sich und ließ ein Tor aus. (APA, 23.1.2014)

Abfahrtstraining in Kitzbühel, Donnerstag

1. Bode Miller (USA) 2:02,93 Min.
2. Aksel Lund Svindal (NOR) 0,96
3. Hannes Reichelt (AUT) 2,35
4. Rok Perko (SLO) 2,37
5. Christof Innerhofer (ITA) 2,40
6. Travis Ganong (USA) 2,54
7. Carlo Janka (SUI) 2,95
8. Kjetil Jansrud (NOR) 2,98
9. Adrien Theaux (FRA) 3,04
10. Dominik Paris (ITA), Didier Defago (SUI) je 3,21

Weiters:
18. Matthias Mayer (AUT) 3,99
20. Klaus Kröll (AUT) 4,23
22. Georg Streitberger (AUT) 4,27
30. Joachim Puchner (AUT) 4,61
31. Markus Dürager (AUT) 4,64
34. Max Franz (AUT) 4,81
35. Otmar Striedinger (AUT) 4,82
37. Florian Scheiber (AUT) 4,89
42. Romed Baumann (AUT) 5,22
56. Manuel Kramer (AUT) 6,81

Nicht am Start:
Ted Ligety (USA), Ivica Kostelic (CRO), Erik Guay (CAN)