Gavrilo Princip starb im Alter von 23 Jahren in Einzelhaft im tschechischen Theresienstadt.

Foto: Heeresgeschichtliches Museum

Belgrad - Der Attentäter von Sarajevo, Gavrilo Princip, soll zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs ein Denkmal in Belgrad erhalten. Die Tageszeitung "Vecernje novosti" berichtete am Donnerstag, dass das Denkmal bis Juni dieses Jahres auf Vorschlag der Regierung an der Kalemegdan-Festung in der serbischen Hauptstadt errichtet werden soll.

Eine identische Denkmalkopie solle auch in Ostsarajevo aufgestellt werden, in der seit dem Bürgerkrieg der 1990er Jahre innerhalb von Bosnien und Herzegowina bestehenden serbischen Teilrepublik. Geplant sei ein "grandioses Denkmal", heißt es in dem Bericht. "Das serbische Volk macht auf diese Weise das Unrecht an Princip wieder gut, der niemals bisher ein Denkmal erhalten hat", zitiert die "Zeit" die serbische Tageszeitung.

Nach Princip, einem Mitglied der bosnischen Studentenorganisation Junges Bosnien (Mlada Bosna), der am 28. Juni 1914 in Sarajevo den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau Sophie erschossen hatte, sind in Serbien einige Straßen und Schulen benannt - ein eigenes Denkmal gibt es bisher aber nicht. Das Attentat am 28. Juni 1914 löste jene Julikrise aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führte.

In der serbischen Rezeption wird Princip oft als Nationalheld betrachtet. Nicht zuletzt aufgrund des Gedenkjahres 2014 gab es in den letzten Monaten internationale Auseinandersetzungen darüber, ob Princip ein patriotischer Freiheitskämpfer oder ein nationalistischer Terrorist gewesen sei. (APA/red, derStandard.at, 23.1.2014)